Montag, 18. April 2011

Durch die Fußgängerzone Bohnenviertel in Stuttgart-Mitte


Das Stuttgarter Bohnenviertel gehört zum Stadtbezirk Mitte. Von der Stuttgarter Innenstadt ist das Gebiet jedoch durch eine breite, hässliche Autoschneise getrennt. In den Sechziger Jahren des letzten Jahrhunderts plante man, die Häuser des Bohnenviertels abzureisen und dort das neue Technische Rathaus von Stuttgart zu bauen.

Es war dann eine der ersten Amtshandlungen des im Jahr 1974 ins Amt gekommenen Oberbürgermeisters Manfred Rommel, die Abrissplanungen zu stoppen und das Bohnenviertel als zukünftiges Gebiet für zentrumsnahes Wohnen in Verbindung mit Kleingewerbe und Läden zu entwickeln. Für eine Beseitigung des Autoschneise der Hauptstädter Straße (B14) hat sich Rommel jedoch leider nicht ausgesprochen.

In den Siebziger und Achziger Jahren wurden dann die noch vorhandenen historischen Gebäude im Bohnenviertel saniert. Die durch die Kriegsschäden entstandenen Lücken wurden durch eine angepasste kleinteilige Neubebauung gefüllt. Das Bohnenviertel war ursprünglich der Wohnort der Handwerker und Weinbauern. Die noch vorhandenen historischen Gebäude sind durchaus sehenswert. Sie erreichen jedoch nicht die Pracht der Gründerzeitwohnviertel etwa in Stuttgart-West und Stuttgart-Süd.

Der größere Teil des Bohnenviertels ist als Fußgängerzone ausgewiesen. Sie umfasst die vier Straßen Weberstraße, Wagnerstraße, Brennerstraße und Rosenstraße. Ein Spaziergang durch die Fußgängerzone Bohnenviertel lohnt sich.

Zunächst stellt sich jedoch die Frage: wie kommt man hin? Eine Möglichkeit, den Spaziergang zu beginnen, ist in der Pfarrstraße. Man erreicht sie, indem man mit der Stadtbahn bis zur U-Haltestelle Rathaus fährt, die Haltestelle auf der Seite Charlottenplatz verlässt und im Fußgängergeschoss sich nach rechts (Richtung Südosten) wendet. Sobald man die Oberfläche erreicht hat, steht man am Beginn der Pfarrstraße. Von der Stuttgarter Innenstadt folgt man vom Marktplatz aus der Marktstraße und geht an ihrem Ende geradeaus durch die Fußgängerunterführung.

Man folgt nun der Pfarrstraße, bis nach links die schmale Weberstraße abzweigt. Man biegt nach links in die Weberstraße ab und sieht bald auf der rechten Seite den Schellenturm.

Der Schellenturm ist ein Teil der ehemaligen Stuttgarter Stadtbefestigung von 1565. Der Turm wurde im Zweiten Weltkrieg beschädigt und 1979 durch eine private Stiftung wiederaufgebaut. Im Turm befindet sich ein Weinlokal.
Gleich neben dem Schellenturm in der Weberstraße befindet sich eines der zahlreichen sehenswerten historischen Gebäude im Bohnenviertel.
Beim Schellenturm biegt man nach links in die Wagnerstraße ab. 

Das im Jahr 1906 erbaute Gebäude Wagnerstraße 36A/B ist im Jugendstil errichtet. Bemerkenswert sind die geometrischen Malereien.
Die Wagnerstraße endet bei der Esslinger Straße. Dort biegt man nach rechts ab und gleich wieder nach rechts in die Brennerstraße. Ein Spielplatz und eine kleine Grünanlage lockern hier die Bebauung auf.

Am Gebäude Brennerstraße 23 (Historismus, deutsche Neorenaissance, Neogotik) befindet sich diese Statue.
Von der Brennerstraße biegt man nach links wieder in die Weberstraße ein. 

Die Backsteinfassade des im Jugendstil erbauten Eckhaus Weber-/ Brennerstraße ist mit Blumenornamenten geschmückt. 
Tor am Gebäude Weberstraße 49: die Liste der Kulturdenkmale der Landeshauptstadt Stuttgart informiert, dass dieses Gebäude im Jugendstil sowie in Louis-Seize-Formen erbaut ist. 
Von der Weberstraße biegt man nach links in die Rosenstraße ab.

Rosenstraße im Bohnenviertel
Am Ende der Rosenstraße biegt man nach rechts ab und ist nach wenigen Metern am Abgang zur U-Haltestelle Charlottenplatz. Über die dortige Unterführung kann man zur Innenstadt zurückgehen. Die Länge des hier vorgeschlagenen Wegs von der Unterführung bei der U-Haltestelle Rathaus bis zur U-Haltestelle Charlottenplatz ist 800 Meter.

Hier gibt es eine Übersicht über den Stadtbezirk Stuttgart-Mitte. Von dort sind alle Artikel in diesem Blog, die sich mit dem Stadtbezirk Stuttgart-Mitte befassen, verlinkt.          

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