Sonntag, 29. September 2013

Rund um das im Bau befindliche Einkaufszentrum "Gerber" in S-Mitte

Im heutigen Post in diesem Blog wollen wir das im Bau befindliche sogenannte "Gerber" in Stuttgart-Mitte umrunden. Heute soll es ausdrücklich nicht darum gehen, ob das im Entstehen begriffene große Einkaufszentrum sinnhaft ist, ob die Läden in der Innenstadt als Folge dichtmachen müssen und ob es überhaupt sinnvoll ist, die Passanten von den Straßen weg- und in die geschlossenen Einkaufszentren hineinzuziehen.

Das sind alles ungeklärte, ernstzunehmende Sachverhalte. Heute soll es aber einmal nur um die Architektur des neuen, riesigen Gebäudekomplexes gehen. Und bei allem Vorbehalt, weil das Gebäude ja noch längst nicht fertig ist, kann man zur Architektur des Gebäudes jetzt schon sagen, dass sie eine Bereicherung für Stuttgart werden wird. Hier wird in gewissem Sinne tatsächlich Stuttgart-gerecht gebaut. Man kann nur hoffen, dass dies auch in Zukunft keine Eintagsfliege bleiben wird und dass das Zeitalter der gesichtslosen, austauschbaren Glas-/Stahl-/Grausteinarchitektur sich jetzt langsam dem Ende zuneigt. Weitere Anmerkungen zur Architektur des Gerber gibt es unter den nachfolgenden Bildern.

Da das Gebäude noch im Bau ist und sich jeden Tag Änderungen ergeben, sei noch das Datum der folgenden Aufnahmen genannt: der 21.09.2013.


Wie kommt man hin?
Von der Königstraße in der Stuttgarter Innenstadt geht man geradeaus weiter in die Marienstraße, die übrigens gerade jetzt in den letzten Wochen einen neuen Belag bekommen hat. An der Kreuzung Marien-/ Sophienstraße stößt man auf das Gerber.

Man kann nun der Marienstraße weiterfolgen bis zur Paulinenstraße. Man sollte die Paulinenstraße überqueren, um von der anderen Straßenseite einen Blick auf die großen Gebäudemassen des Gerber zu bekommen. 

Zurück zur Kreuzung Marien-/Sophienstraße folgt man der Sophienstraße bis zur Kreuzung Tübinger Straße / Sophienstraße. Dort biegt man nach rechts in die Tübinger Straße ab und folgt ihr bis zur Paulinenbrücke. Von dort geht man im Verlauf der Tübinger Straße zurück zur Königstraße.   

Hier gibt es eine Übersicht über den Stadtbezirk Stuttgart-Mitte. Von dort sind alle Artikel in diesem Blog, die sich mit dem Stadtbezirk Stuttgart-Mitte befassen, verlinkt.

An einer Stelle der Marienstraße sind die Gerüsthüllen beim unteren Gebäudeteil des Gerber (Einkaufszentrum) bereits gefallen, während der obere Gebäudeteil (Wohnen und Büros) noch im Bau ist. Was jetzt zum Vorschein gekommen ist, sieht gut aus. Wenn das insgesamt so ausgeführt wird, scheint das Gebäude zumindest in architektonischer Sicht ein Gewinn für Stuttgart zu werden. Die Gestaltung der Fassade mit ihrem hohen Anteil an Stein ist ebenso Stuttgart-gerecht wie die Farbe der verwendeten Steine und die Gliederung der Bögen.
Blick aus der Marienstraße auf das Gerber: Hier kann man gut erkennen, wie der obere Gebäudeteil an den Gebäudeseiten zurückgesetzt ist. An den Straßenkreuzungen (links im Bild) ist der obere Gebäudeteil jedoch bündig mit dem unteren Gebäudeteil ausgeführt.
Der obere Gebäudeteil (Wohnen) ist eine Welt für sich. Vor dem zurückgesetzten oberen Gebäudeteil gibt es eine Wegfläche, die mit dem gerade frisch montierten, architektonisch gut passenden Geländer zur Straße hin abgegrenzt ist. 
Blick von der Kreuzung Paulinen-/ Marienstraße auf das im Bau befindliche Gerber: Die riesige Baumasse ist gleich mehrfach gegliedert. Es gibt eine vertikale Gliederung mit den beiden Stockwerken des Einkaufszentrums unten und den Stockwerken für Wohnen und Büros oben. Dann gibt es eine horizontale Gliederung bei den oberen Stockwerken (wie viele Stockwerke es werden, bleibt abzuwarten), indem Teile der Gebäudelinie zurückgesetzt sind. Eine dritte Gliederung ergibt sich dadurch, dass das Gebäude an den Straßenkreuzungen runde Ecken hat. Schließlich kann man eine vierte Gliederung durch die unterschiedliche Ausführung der Fenster (rund und eckig) erkennen.
Blick von der Paulinenstraße auf das im Bau befindliche Gerber (rechts im Bild): In der Bildmitte mündet die Marienstraße von rechts in die Paulinenstraße. Dahinter befinden sich hässliche Gebäude aus den Fünfziger Jahren des letzten Jahrhunderts. Ganz links im Bild sieht man ein Gebäude aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts mit schöner Steinfassade, das allerdings (noch) nicht richtig zur Geltung kommt.
Eingangsbereich zum Einkaufszentrum Gerber an der Kreuzung Marien-/ Sophienstraße: Es gibt hier zwei Geschosse des unteren Gebäudeteils (Einkaufszentrum) und drei Geschosse des oberen Gebäudeteils (Wohnen und Büros). Im Gegensatz zu den Seiten des Gebäudes sind die oberen Stockwerke an den Ecken des Gebäudes bei den Straßenkreuzungen nicht zurückgesetzt. Dadurch ergibt sich ein besserer Akzent im Stadtbild.

Blick von der Sophienstraße in Richtung Gerber: Man sieht hier gut den unteren Teil des Gebäudes mit dem zwei bis dreistöckigen Einkaufszentrum. Darüber ist der Wohn- und Büroteil des Gebäudes. Die von der Straße wegführenden Teile der Wohngebäude sind stärker gegliedert und  lösen sich in einzelne Baublöcke auf. Im Vordergrund an der Sophienstraße stand bis vor wenigen Monaten eine historische Kirche, die leider abgerissen worden ist. An ihrer Stelle soll ein Neubau entstehen, der baulich nicht mit dem Gerber zusammenhängen wird. Der Bau kann erst beginnen, wenn das Gerber einigermaßen fertig ist und die Container im Vordergrund abgeräumt sind.  
An der Ecke Tübinger Straße / Sophienstraße hat man die Fassade eines denkmalgeschützten gründerzeitlichen Gebäudes stehen lassen. Dahinter wird des Gerber-Einkaufszentrum gebaut, das hier einen dritten Haupteingang erhalten wird.
Blick von der Tübinger Straße auf die drei Geschoße des Gerber-Einkaufszentrums. Da die Tübinger Straße tiefer liegt als die Marienstraße, hat der untere Gebäudeteil hier nicht zwei, sondern drei Geschoße. Vom oberen Gebäudeteil ist auf dem Bild nichts zu sehen. Das liegt einerseits daran, dass der obere Gebäudeteil etwas zurückgesetzt ist und zum anderen daran, dass noch nicht alle Stockwerke fertiggestellt sind.
Blick von der Tübinger Straße bei der Paulinenbrücke auf das Gerber (rechts im Bild) und einen anderen, gerade fertigwerdenden Büroneubau (links im Bild). Dieser andere Büroneubau hat überhaupt nichts von dem zu bieten, was das Gerber auszeichnet. Dieser Neubau ist nicht Stuttgart-gerecht. Schade, wieder ein Allerweltsneubau in der Stadt, mit dem man nichts anzufangen weiß.   
Blick von der Ecke Tübinger Straße / Paulinenstraße auf das Gerber: hier ist einer der drei Eingänge zum Einkaufszentrum, das hier aus drei Stockwerken besteht. Darüber schließen sich die Geschoße für Wohnen und Büros an. Wieviele Geschoße es werden, bleibt abzuwarten.

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