Die im Mittelalter von Pilgern benutzten Jakobswege sind in den letzten Jahren wieder in Mode gekommen. Inzwischen durchziehen neu markierte Jakobswege halb Europa. Auch die Region Stuttgart wird von einem neu beschilderten Jakobsweg gequert. Dies ist der Jakobsweg von Rothenburg ob der Tauber nach Rottenburg am Neckar. Der Weg verzweigt sich im Bereich der Region Stuttgart sogar zweimal.
Das dichte öffentliche Verkehrsnetz der Region Stuttgart macht es möglich, dass man den Jakobsweg in einzelne mehr oder weniger lange Etappen unterteilen kann. In diesem Post geht es um den Abschnitt des Jakobswegs zwischen Plochingen und Wernau im Landkreis Esslingen.
Vom Bahnhof in Plochingen sind es nur wenige Minuten, um sich auf den Jakobsweg einzufädeln. Vom Hauptausgang des Bahnhofsgebäudes geht man geradeaus, quert die Eisenbahnstraße mit Hilfe eines Zebrastreifens und folgt der Hermannstraße. Mit Hilfe einer recht bequem zu gehenden Fußgängerunterführung quert man anschließend die Esslinger Straße, die Hauptstraße von Plochingen. Dahinter folgt man weiter der Hermannstraße, bis sie endet.
Nun befindet man sich bereits auf dem Jakobsweg, der als Fußweg von gegenüber her kommt. Man wendet sich nach rechts in die Urbanstraße und folgt der Beschilderung des Jakobswegs immer geradeaus. Auf diesen ersten Metern gibt es die Gelegenheit, sich ein wenig mit der besonderen Beschilderung der Jakobswege vertraut zu machen. Der Wegverlauf geht immer in diejenige Richtung, in die die zusammenführenden Strahlen der gelben Jakobsmuschel zeigen. Dies ist auch bei Richtungsänderungen so. Die Urbanstraße mündet in die Marktstraße.
Man wendet sich nach links in die Marktstraße, eine Fußgängerzone. Dies ist die einzige Stelle im Wegverlauf, wo ich im Dezember 2009 kein Zeichen des Jakobswegs gefunden habe. Vielleicht war das Zeichen durch den Weihnachtsschmuck verdeckt, vielleicht hat es tatsächlich gefehlt. Die Marktstraße verlässt man bald wieder nach rechts und unterquert die Schorndorfer Straße mit einer Fußgängerunterführung. Bald darauf folgt eine weitere Fußgängerunterführung, mit der man die Neckarstraße und die viergleisige Bahnlinie Stuttgart - Ulm / Tübingen unterquert. Unmittelbar hinter der Unterführung steht man am Neckarufer.
Den Neckar quert man mit Hilfe der Fußgängerbrücke. Dahinter wendet man sich nach links und folgt nun dem Neckarufer bis nach Wernau. Man kommt hierbei unter den großen Brücken der B10 / B313 hindurch und errinnert sich daran, dass man immer noch in einem der größten Verdichtungsräume Deutschlands unterwegs ist. Der Neckar macht einen überraschend natürlichen Eindruck. Die EU-Gesetzgebung verpflichtet die Behörden, bei der Renaturierung der Flüsse aktiv zu werden. Erst vor wenigen Monaten wurde der Neckar in diesem Abschnitt renaturiert.
Bald hat man die Ortslage Wernau erreicht. Man geht unter der Brücke der Kirchheimer Straße hindurch und quert wenige Meter später den Neckar nach links auf dem Pfauhäuser Brückle, einer Fußgängerbrücke. Unmittelbar dahinter beginnt der Bahnhof Wernau. Um nach Plochingen zurückzufahren, muss man die Gleise mit Hilfe der Fußgängerunterführung queren.
Hier gibt es eine Übersicht über die Jakobswege in der Region Stuttgart. Von dort sind alle Artikel in diesem Blog verlinkt, die sich mit einzelnen Abschnitten der Jakobswege befassen.
Der Jakobsweg verläuft durch einen Teil der Marktstraße von Plochingen, eine Fußgängerzone. |
Auf dieser Fußgängerbrücke quert man den Neckar. |
Vom gegenüberliegenden Neckarufer sieht man das Hundertwasserhaus von Plochingen (erbaut 1992). |
Eine andere Ansicht von Plochingen mit der St. Blasius-Kirche auf dem Kirchberg, dem Wahrzeichen der Stadt. |
Der Weg verläuft unter dem Brückenlabyrinth der B10 und B 313 hindurch. |
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