In der Region Stuttgart ist es wegen des dichten Netzes öffentlicher Verkehrsmittel möglich, den Neckarweg in kleinen Halbtagesetappen zu erwandern. Im heutigen Post geht es mal wieder um eine solche kleine Etappe, diesmal von Wendlingen nach Plochingen. Die Etappe ist ca. 8 Kilometer lang.
Höhepunkte der Wanderung sind die historische Neckarbrücke Köngen, der Römer-Park Köngen und die Parkanlage Bruckenwasen am Neckar bei Plochingen. Die Wanderung hat jedoch auch Schattenseiten. So kommt man zwischen der Neckarbrücke Köngen und dem Anstieg zum ehemaligen Römerkastell in Köngen durch ein Gebiet, das von Industriebauten, Einkaufszentren und Straßen dominiert wird. Beim Durchschreiten dieses Gebiets habe ich plötzlich Dankbarkeit verspürt, das ich in Stuttgart in einem gewachsenen Wohngebiet lebe und das Auto zum Einkaufen nicht brauche. Arg strapaziert wird die Geduld des Wanderers auch bei der Durchquerung des Orts Köngen der Länge nach. Irgendwann im Verlauf der Querung glaubt man einfach nicht mehr, dass man jemals noch aus dieser endlosen Aneinanderreihung trostloser Vorstadtarchitektur herauskommt.
Wie kommt man hin?
Ausgangspunkt ist der Bahnhof von Wendlingen. Dorthin kommt man mit der S-Bahnlinie S1 Richtung Kirchheim/Teck sowie mit den Regionalzügen der Linie von Stuttgart nach Tübingen. Der Endpunkt ist der Bahnhof von Plochingen. Dorthin fährt ebenfalls die S1. Auch die Regionalzüge Stuttgart-Tübingen und Stuttgart-Ulm halten dort.
Auf dem Wanderweg unterwegs
Man geht über die Fußgängerunterführung auf die Westseite des Bahnhofs von Wendlingen, über den Parkplatz und zur nahen historischen Neckarbrücke. Auf der anderen Neckarseite folgt die Straßen-/Industriegebiets-/Einkaufszentrenetappe. Man achte hier bitte bei jeder noch so kleinen Weg- oder Straßenverzweigung auf die Markierungszeichen. Hat man sich einmal verlaufen, bleibt nichts anderes übrig, als zum Bahnhof Wendlingen zurückzugehen.
Schließlich steigt man auf einem Pfad zum ehemaligen Römerkastell (heute Römer-Park) in Köngen an. Man verlässt den Römer-Park auf der Nordostseite des neuen Museumsgebäudes. Bei der anschließenden Durchquerung von Köngen muss man erneut alle paar Meter bei jeder Straßen- oder Wegverzweigung auf die Markierung achten. Sollte die Markierung des Neckarwegs nicht vorhanden sein, hilft auch ein Wegweiser "Plochingen" oder eine andere blaue Markierung des Schwäbischen Albvereins.
Hat man alles richtig gemacht, erreicht man das Ortsende von Köngen unmittelbar über dem Steilhang des Neckartals. Nun folgt eine angenehme Etappe immer geradeaus durch Wiesen und über Felder, schließlich weiter geradeaus durch das Waldgebiet am Plochinger Kopf (im Wald ist das Zeichen des Neckarwegs nicht vorhanden, sondern ein anderes Wegzeichen des Schwäbichen Albvereins). Zuletzt zweigt halbrechts ein Pfad ab, der ins Neckartal bei Plochingen hinabführt. Man überquert die B10, dann den Neckar. Schließlich unterquert man die Bahnlinie und kommt dahinter zur Fußgängerzone von Plochingen. Linkshaltend erreicht man den Bahnhof.
Hier gibt es eine Übersicht über den Neckarweg. Von dort aus werden alle Artikel in diesem Blog, die sich mit einzelnen Etappen des Neckarwegs beschäftigen, verlinkt.
Das Zeichen des Neckarwegs ist (fast) immer zuverlässig im Wegverlauf vorhanden. |
Blick von der Neckarbrücke Köngen flussabwärts |
Der südliche Eckturm des Römerkastells in Köngen wurde im Jahr 1911 wiederaufgebaut. |
Im Römer-Park Köngen ist eine Jupitergigantensäule aufgestellt, die ursprünglich in Walheim im Landkreis Ludwigsburg stand. |
Blick über den Neckar bei Plochingen mit dem Hundertwasserhaus im Hintergrund |
Fußgängerbrücke über den Neckar bei Plochingen |
Blick auf den Neckar bei Plochingen flussaufwärts |
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