Montag, 14. Juni 2010

Geologische Stationen in Stuttgart-Bad Cannstatt, Teil 1 von 3


Der Stadtbezirk Stuttgart-Bad Cannstatt ist ein Besonderer unter den Stadtbezirken Stuttgarts. Die Siedlungsgeschichte des Cannstatter Bodens ist viel älter als die der Kernstadt Stuttgart. Auch die Natur hat Bad Cannstatt mit etwas Besonderem bedacht. Dort sprudeln die (nach Budapest) zweitstärksten Mineralwasserquellen Europas.

Auch wenn der einst weitberühmte Kurbetrieb des 19. Jahrhunderts heute in der Hektik der Großstadt schon längst verblasst ist, hat Bad Cannstatt doch immer noch alles, was zu einer Kurstadt gehört: reichlich Heilwasser, einen Kursaal, einen Kurpark und vor allem einige in aller Öffentlichkeit sprudelnde Quellen.

Diese Quellen und einige andere geologische Erscheinungen sind es dann auch, die auf dem Geologische Stationenpfad Bad Cannstatt besucht werden. Insgesamt 10 Stationen wurden eingerichtet. Bei den jeweiligen Stellen befinden sich Informationstafeln, der Weg zwischen den einzelnen Stationen ist allerdings nicht bezeichnet. Geschaffen wurden die Informationstafeln vom Garten-/ Friedhofs- und Forstamt sowie dem Staatlichen Museum für Naturkunde, dem Institut für Geographie und dem Stadtarchiv Stuttgart. Es gibt einen Informationsprospekt, in dem auch der Wegverlauf eingezeichnet ist. Dieser im Juli 2006 zum ersten Mal herausgegebene Prospekt erhielt im Mai 2010 seine zweite Auflage.

In diesem Blog wollen wir den Geologische Stationenpfad in drei Abschnitten gehen. Im heutigen Post sind die Stationen 1 bis 4 dran. Die Station 5 ist zur Zeit leider nicht zugänglich. Sie befindet sich hinter dem Kursaal, der zur Zeit umfassend renoviert wird. In der Neuausgabe des Prospekts zum Weg steht darüber leider nichts. In einem späteren Post geht es dann mit der Station 6 weiter. Und über die Station 5 wird hier berichtet, sobald die Arbeiten beendet sind und die Station wieder zugänglich ist.

Startpunkt des Spaziergangs zu den Stationen 1 bis 4 des Geologische Stationenpfads Bad Cannstatt ist der Bahnhof von Bad Cannstatt.

Man verlässt den Bahnhof Bad Cannstatt auf der Südwestseite (Seite Cannstatter Wasen) und folgt der Kegelenstraße zur Mercedesstraße. Man biegt nach links in die stark befahrene Mercedesstraße ab und gleich danach halblinks in den Veielbrunnenweg. Auf der rechten Straßenseite kommt bald die Station 1, die Veielbrunnenquelle.  

Man folgt dem Veielbrunnenweg weiter bis zur Daimlerstraße und überquert sie. Dahinter geht man noch ein Stück den Veielbrunnenweg weiter und biegt dann nach links in die Heinrich-Ebner-Straße ab. Die Straße endet vor dem großen Bahndamm. Dort befindet sich die Station 2.

Vom Naturdenkmal Heinrich-Ebner-Straße geht man eine Wegrampe bzw. eine Treppe in einer kleinen Grünanlage hinauf, an einem Kindergarten vorbei und dann rechtshaltend wieder zur Daimlerstraße. Der Daimlerstraße folgt man nach rechts unter der Eisenbahn hindurch bis zur Kreisverkehrsanlage. Dort geht man geradeaus weiter, bis nach rechts die Wildunger Straße abbiegt. Ihr folgt man bis zur querenden Nauheimer Straße. Hier biegt man nach links ab und folgt der Nauheimer Straße bis zur stark befahrenen Waiblinger Straße. Hier sieht man rechts bereits die Station 3, eine Wohnanlage aus Travertin. Um zur Informationstafel zu kommen, muss man entlang der Waiblinger Straße um die Wohnanlage herumgehen. 

Man geht nun die Nauheimer Straße wenige Meter zurück bis zur querenden Sodener Straße und folgt ihr nach links bis zur Martin-Luther-Straße. Dort biegt man nach rechts ab und gleich wieder nach links in die Wildunger Straße und dann noch einmal nach links bei der Grünanlage vor der Taubenheimstraße. Dort befindet sich die Station 4.  

Geht man die Taubenheimstraße einige Meter weiter, kommt man zur Stadtbahnhaltestelle Uff-Kirchhof (Stadtbahn U1, U13). Zur (im Moment wegen Bauarbeiten nicht erreichbaren) Station 5 würde man nach der Überquerung der Waiblinger Straße der Taubenheimstraße weiter folgen bis zum Kursaal. Der Weg vom Bahnhof Bad Cannstatt bis zur Stadtbahnhaltestelle Uff-Kirchhof ist 2,2 Kilometer lang.

Hier gibt es eine Übersicht über den Stadtbezirk Stuttgart-Bad Cannstatt. Von dort sind alle Artikel in diesem Blog, die sich mit dem Stadtbezirk Stuttgart-Bad Cannstatt befassen, verlinkt.
Aus vier Röhren fließt das wohlschmeckende Mineralwasser der Veielbrunnenquelle. Die Veielbrunnenquelle befindet sich innerhalb einer kleinen Grünanlage.

Informationstafeln bei der Station 2 des Geologische Stationenpfads Bad Cannstatt

Das Naturdenkmal Heinrich-Ebner-Straße zeigt eine Wechselfolge aus Sedimenten des Neckars und Travertin. Travertin ist das Gestein, das das mineralhaltige Wasser beim Austritt aus dem Boden ausscheidet.

Die Wohnanlage zwischen der Nauheimer - / Waiblinger - / und Emser Straße wurde im Jahr 1926 erbaut.

Das Baumaterial aus Travertin unterscheidet die Wohnanlage deutlich von den benachbarten Gebäuden.

Bei der Station 4 wurden im Lösslehm bedeutende Fossilienfunde gemacht. Einige Repliken sind bei der Station aufgestellt.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.