Sonntag, 18. März 2012

Das Tor F beim Heidengraben und die Grabhügel beim Burrenhof


Die westliche Grenze des großen keltischen Oppidums Heidengraben befand sich in der Nähe des Burrenhofs. Dort erstreckt sich ein noch gut sichtbarer Wall über die Hochfläche der Schwäbischen Alb zwischen dem Neuffener Tal und dem Kaltental. Ganz in der Nähe befinden sich Hügelgräber, die noch einmal einige hundert Jahre älter sind als die Keltenstadt.

Dies ist nun schon der dritte von mehreren hintereinanderfolgenden Posts zum Heidengraben in diesem Blog. Im letzten Post ging es um die ehemalige Nordgrenze des keltischen Oppidums. Heute ist die Westgrenze an der Reihe. Das Gebiet des heutigen Posts befindet sich an der Grenze zwischen den Landkreisen Esslingen und Reutlingen, also ganz am Rand der Region Stuttgart.


Der Heidengraben erstreckte sich über große Bereiche der Erkenbrechtsweiler Berghalbinsel. Der ganz westlich gelegene Teil der Berghalbinsel - dort befindet sich die Gemeinde Hülben - war jedoch nicht Bestandteil des Oppidums. Möglicherweise ist dieser Teil der Berghalbinsel allzu sehr zertalt, um eine gute Verteidigung der Keltenstadt zu ermöglichen. Somit erbauten die Kelten einen Grenzwall an der Stelle, wo die Hülbener Berghalbinsel an die Erkenbrechtsweiler Berghalbinsel anschließt. Die ganz in der Nähe des Walls liegenden Hügelgräber haben mit dem keltischen Oppidum nicht direkt etwas zu tun. Sie sind mehrere hundert Jahre älter.

Wie kommt man hin?
Ausgangspunkt für die nachfolgend beschriebenen Spaziergänge ist der Wanderparkplatz Hochholz.  Man erreicht ihn zum Beispiel über die Anschlusstelle Kirchheim/Teck der A8. Von dort folgt man der B 465 in Richtung Süden. Im Ort Owen biegt man nach rechts auf die L 1210 in Richtung Beuren ab. Auf einer Kuppe vor dem Beurener Tal biegt man nach links auf die K 1262 ab, die hinauf auf die Hochfläche der Schwäbischen Alb führt. Auf der Hochfläche fährt man durch den Ort Erkenbrechtsweiler hindurch und weiter geradeaus. Am Ende der K 1262 (Burrenhof) biegt man nach rechts auf die K 1263 in Richtung Bad Urach ab. Ca. 350 Meter später befindet sich auf der rechten Seite der Straße der Wanderparkplatz. 

Im Gebiet unterwegs
Um alles zu sehen, kann man drei verschiedene Spaziergänge unternehmen.

Erster Spaziergang zum Teil des Grenzwalls, der gegen das Neuffener Tal gerichtet ist:
Westlich des Wanderparkplatzes Hochholz sieht man einen bewaldeten Teil des westlichen Walls des Heidengrabens. Der Spaziergang geht um diesen bewaldeten Wall herum. Vom Parkplatz geht man zurück zur Straße, ohne sie zu überqueren. Man geht nach rechts und hinter dem Wall erneut nach rechts. Man folgt jetzt der Westseite des Walls über Wiesen. Vor dem Waldrand biegt man nach links ab und geht vor zum Albtrauf mit dem Kunstwerk und einer schönen Aussicht über das Neuffener Tal und zur Burgruine Neuffen. Man folgt nun den bezeichneten Wanderwegen am Albtrauf entlang in Richtung Nordosten. Bald trifft man im Wald wieder auf den Wall, der hier am Albtrauf endet. Eine Informationstafel ist hier vorhanden. Man folgt dem Wanderweg noch einige Meter, bis man über Wiesen auf der östlichen Seite des Walls wieder zum Parkplatz zurückgehen kann. Die Länge des Spaziergangs ist ca. 1 Kilometer.  

Zweiter Spaziergang zum Teil des Grenzwalls, der gegen das Kaltental gerichtet ist sowie zum Tor F: 
Vom Wanderparkplatz Hochholz geht man vor zur Straße und überquert sie. Dahinter folgt man einem Pfad auf der Nordseite des Walls. Neben dem Durchlass des Tor F (Informationstafel) geht man auf einem Feldweg durch den Wall hindurch und folgt dem Wall dahinter weiter, jetzt aber auf der Südwestseite. Bald kommt man zum bewaldeten Kaltental, wo der Wall endet. Auf demselben Weg geht man zurück zum Parkplatz. Die Länge des Spaziergangs ist ca. 1.7 Kilometer.

Dritter Spaziergang zu den Grabhügeln beim Burrenhof: 
Wie beim zweiten Spaziergang geht man entlang des Walls bis zum Feldweg vor dem Tor F. Dort wendet man sich nach links und geht zum Burrenhof. Auf dem Wiesengelände rechts des Hofs befinden sich die Grabhügel. Die Länge des Spaziergangs ist ca. 1,3 Kilometer.

Weitere Informationen
Erkenbrechtsweiler - eine Gemeinde im Biosphärengebiet Schwäbische Alb im Post vom 01.09.2019
Aussichtspunkt mit Kunstwerk am Albtrauf in der Nähe des Burrenhofs: durch den Ring des Kunstwerks hindurch blickt man auf die Burgruine Neuffen.

Der westliche Begrenzungswall des keltischen Oppidums Heidengraben endet am Albtrauf über dem Neuffener Tal.

Der gesamte Wall zwischen dem Neuffener Tal und dem Kaltental auf der Hochfläche der Schwäbischen Alb ist noch deutlich sichtbar (von vorne Mitte rechts im Bild nach links hinten).

Blick auf das - nicht restaurierte - Zangentor F des keltischen Oppidums Heidengraben: Man sieht hier von außen auf den Tordurchlass, die Wälle links und rechts werden zangenartig auf das Tor zugeführt.

Die Grabhügel beim Burrenhof sind ca. 2.500 Jahre alt.
     

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