Samstag, 12. Mai 2012

Martinusweg vom Schloss Solitude zum Bärenschlössle, Teil 1 von 2


Der Martinusweg ist ein Pilgerweg, der vom Geburtsort des Heiligen Martin im ungarischen Szombathely bis zu dessen Grab im französischen Tours führt. Der Weg wurde vom Europarat im Jahr 2005 in die Liste der Kulturwege aufgenommen. 

In den vergangenen beiden Jahren hat die Erzdiözese Rottenburg-Stuttgart den Martinusweg auf ihrem Gebiet markiert. Das Gebiet der Diözese Rottenburg-Stuttgart entspricht in etwa dem früheren Königreich Württemberg. Es gibt nun im Gebiet der Diözese einen Hauptweg und vier Regionalwege, die an den Hauptweg anschließen. Der Hauptweg teilt sich an zwei Stellen in jeweils zwei Varianten auf.

Heute und im folgenden Post in diesem Blog geht es um einen Abschnitt des Martinuswegs im Stuttgarter Glemswald vom Schloss Solitude bis zum Bärenschlössle.



Zunächst war ich beim Martinusweg etwas skeptisch. Es gibt schließlich viele neue Wanderwege, die mehr oder weniger gut markiert sind und die im Laufe der Jahre dann wieder der Vergessenheit anheim fallen. Beim Martinusweg kam noch hinzu, dass die Diözese Rottenburg-Stuttgart ja nicht unbedingt als Wanderverband bekannt ist. Zudem ist die richtige Markierung und Beschilderung eines mehrere hundert Kilometer langen Wanderwegs eine Herkulesaufgabe. Heute kann ich sagen, dass meine Skepsis nicht berechtigt war. Beim Spazierengehen durch den Glemswald kommt in Bezug auf den Martinusweg sogar Begeisterung auf.

Denn die Initiatoren des Wegs haben sich nicht damit begnügt, einfach eine Markierung im Wegverlauf zu erstellen. Sie haben die Markierung auch an die örtlichen Verhältnisse angepasst. Sie haben dieselben Holzschilder für die Markierungszeichen verwendet, wie sie im Glemswald seit Jahren für die vielen markierten Wege üblich sind. Und die Markierung des Martinuswegs im Verlauf des Glemswalds ist wirklich perfekt. Da kann man sich auch im dichtesten Wegenetz kaum verlaufen.


Wie kommt man hin?
Unmittelbar beim Schloss Solitude gibt es kaum öffentliche Parkmöglichkeiten. Die Durchfahrt durch den Schlosshof ist durch eine Schranke versperrt. An der Bergheimer Steige gibt es einen großen Parkplatz. Er befindet sich dort, wo die Zufahrt zum Schloss Solitude von der Bergheimer Steige abzweigt. 

Die Buslinie 92 fährt jede Stunde und zeitweise alle halbe Stunde vom Bahnhof Leonberg bzw. vom Rotebühlplatz in Stuttgart über den Westbahnhof zum Schloss Solitude.

Im Gebiet unterwegs
Hier wird eine kleine Probewanderung auf dem Martinusweg vom Schloss Solitude bis zum Bärenschlössle vorgeschlagen. Der Rückweg vom Bärenschlössle zum Schloss Solitude erfolgt dann auf dem direkten Weg über das Bärensträßle. Damit ergibt sich eine Rundtour ab/bis Schloss Solitude. Die Wegbeschreibung folgt im folgenden Post in diesem Blog.
 
Weitere Informationen
Das Schloss Solitude bei Stuttgart im Post vom 12.05.2021    

Die heutige Wanderstrecke führt durch das Naturschutzgebiet Rotwildpark bei Stuttgart. Hier gibt es eine Übersicht über die Stuttgarter Naturschutzgebiete. Von dort aus sind alle Artikel in diesem Blog, die sich mit den Stuttgarter Naturschutzgebieten befassen, verlinkt.

Hier gibt es eine Übersicht über den Stadtbezirk Stuttgart-West. Von dort sind alle Artikel in diesem Blog, die sich mit dem Stadtbezirk Stuttgart-West befassen, verlinkt.

Hier gibt es eine Übersicht über den Martinusweg. Von dort sind alle Artikel in diesem Blog, die sich mit einzelnen Abschnitten des Martinuswegs befassen, verlinkt.


Das Wegzeichen des Martinuswegs ist ein schmales gelbes, etwas schrägstehendes Kreuz auf rotem Grund.
Die Beschilderung des Martinuswegs im Glemswald wurde hervorragend an die örtlichen Verhältnisse angepasst. Das Zeichen des Martinuswegs ist ganz unten im Bild.
An dem Entwässerungsrohr rechts im Bild findet man beim Schloss Solitude das erste Zeichen des Martinuswegs.
Herzog Carl Eugen von Württemberg ließ das Schloss Solitude von 1763 bis 1769 erbauen. Außen zeigt das Schloss den Rokokostil, innen ist der Stil klassizistisch. Das Schloss kann man besichtigen.
Im Durchgang im Erdgeschoss unter der Kuppel von Schloss Solitude ist im Boden eine Eisenplatte eingelassen. Sie markiert den Ausgangspunkt der im Jahr 1820 vorgenommenen Württembergischen Landesvermessung. Die geradeaus verlaufende Straße vom Schloss Solitude zum Schloss Ludwigsburg bildete die Basis der Landesvermessung.
Blick vom Schloss Solitude entlang der Basis der württembergischen Landesvermessung in Richtung Ludwigsburg
  

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