Heute erwandern wir die zwölfte Etappe des Stuttgarter Rundwanderwegs. Sie führt mit einer Länge von 5,8 Kilometern von Stuttgart-Hedelfingen über die Wangener Höhe im Stadtbezirk Wangen zur Geroksruhe. Heute wandern wir in der entgegengesetzten Richtung.
Der Stuttgarter Rundwanderweg (auch: Rössleweg) verläuft mit einer Gesamtlänge von 54 Kilometern und 12 Etappen rund um die inneren Stuttgarter Stadtbezirke bzw. auf Teilabschnitten auch entlang der Stuttgarter Stadtgrenze.
Der Abschnitt von der Geroksruhe bis nach Hedelfingen hat eine Länge von
5,8 Kilometern. Die Vorzüge dieses Abschnitts in der heute beschriebenen Gehrichtung sind die weitgehend ebene
Wegführung bis vor Hedelfingen und der Abwechslungsreichtum mit
Waldstrecken und offenen Strecken durch Gartengelände und durch
Weinberge.
Die Geroksruhe erreicht man mit der Stadtbahnlinie U15. Von der
Geroksruhe verläuft die Route auf schönen, teilweise schmalen Waldwegen
stets nördlich der Straße "Waldebene Ost" entlang. Die Straße ist nicht
besonders stark befahren. Man quert das nach Buchwald führende Sträßchen
und erreicht beim Waldende einen Verzweigunspunkt. Nach links gibt es
einen lohnenden Abstecher von 0,4 Kilometern zum Aussichtspunkt
Schillerlinde.
Ansonsten geht man beim Verzweigungspunkt geradeaus weiter durch die
große Gartenlandschaft der Wangener Höhe. Im Flächennutzungsplan der
sechziger Jahre des letzten Jahrhunderts war hier ein großes Wohngebiet
vorgesehen. Wären die Pläne Wirklichkeit geworden, hätte man den
Stuttgarter Rundwanderweg woanders entlangführen müssen. Nach wenigen
Metern erreicht man einen Verzweigungspunkt mit Brunnen und
Unterstandshütte. Man wählt nun den rechten Wegast, der auch Rennweg
genannt wird und der über den Höhenrücken der Wangener Höhe verläuft.
Möglicherweise hat man noch nie so viele Gärten gesehen. Im Zeitalter
der Vollmotorisierung muss man jeden Garten selbstverständlich mit dem
Auto anfahren können. Dies führt selbst werktags zu einem stetigen
Verkehr, der manchmal nervt.
Nach einiger Zeit erreicht man einen zweiten Brunnen. Dahinter ist die
Stelle der ehemaligen Burg Hedelfingen. Auch an diesem Brunnen geht es
über den rechten Wegast weiter. Bald heißt es scharf aufpassen: die
gerade und einfache Wegführung ist jetzt zu Ende. Bei der nächsten
Gelegenheit geht es nach rechts hinunter, leider ist das Wegzeichen hier
erst nach genauer Suche hinter Gestrüpp zu finden. Sobald man die
Weinberge erreicht hat, geht der Weg nach links weiter und verläuft nun
am oberen Rand der Weinberge und später durch sie hindurch bis zum
Aussichtspunkt "Schützenhäusle" oberhalb von Hedelfingen. Von dort
steigt der Weg nicht direkt nach Hedelfingen hinunter, sondern geht
zuerst in Richtung Norden am Hang des Neckartals entlang, um dann mit
einer Serpentine die Alosenstraße in S-Hedelfingen zu erreichen. Bald
biegt man scharf nach links in den Beundweg ein und unten im Tal noch
einmal nach links in die Rohrackerstraße.
Der Weg führt nun nicht direkt zum Hedelfinger Platz, sondern beschreibt eine kleine Schleife durch den Ortskern von Hedelfingen. Man überquert die Rohrackerstraße bei erster Gelegenheit mit Hilfe der Fußgänger-Lichtsignalanlage nach rechts. Über einen versteckten Platz geht man am sog. Alten Haus vorbei und erreicht die Heumadener Straße, der man wenige Meter nach links folgt. Darauf biegt man in die Amstetter Straße nach links ab. Sie führt an der Alten Kirche vorbei zum Hedelfinger Platz. Dort endet die Wegetappe. Am Hedelfinger Platz fahren die Stadtbahnlinien U9 und U13 ab.
Kommentar
Die Markierung des Stuttgarter Rundwanderwegs ist nur teilweise
zufriedenstellend. Vor allem im Wald sieht man die kleinen Holztafeln
wirklich an jeder Wegverzweigung. Problematischer jedoch ist die
Markierung im Gartengelände, wo es nicht so viele offensichtliche gute
Stellen für das Anbringen einer Markierung gibt. Dies führt zum Beispiel
beim Abschnitt Geroksruhe - Hedelfingen des Rundwanderwegs dazu, dass
im Wald eher eine Übermarkierung besteht. Dort aber, wo die Wegführung
hochkompliziert ist, nämlich beim Abstieg von der Wangener Höhe nach
Hedelfingen, wird man von der Markierung teilweise im Stich gelassen.
Ich musste vor Ort einige Sucharbeit leisten, um auf diesem Wegteil die
richtige Wegführung zu finden. Da die meisten Menschen sich nicht mit
dem Ziel in der Natur aufhalten, Wegführungen zu suchen, nehme ich
einmal an, dass kaum ein Begeher des Stuttgarter Rundwanderwegs von der
Wangener Höhe nach Hedelfingen hinunter die richtige Wegführung geht.
Als weiterer Kritikpunkt ist anzumerken, dass es im Verlauf des
Stuttgarter Rundwanderwegs nicht an einer einzigen Stelle eine
Beschilderung mit der Angabe der nächsten Ziele und der Entfernung
dorthin gibt. Zumindest an wichtigen Etappenpunkten (also z.B.
Geroksruhe, Wangener Höhe, Hedelfingen) sollte es eine Beschilderung an
Metallpfosten geben, die in beiden Gehrichtungen die nächsten Ziele mit
der Kilometerangabe ausweist.
So wie sich die Markierung des Rundwanderwegs heute zeigt, muss sie
einfach als veraltet bezeichnet werden. Die Zeit ist nicht
stehengeblieben. Man gehe z.B. in den nahen Schwarzwald und staune über
die vollständig neugestaltete Markierung aller Wege. Oder man schaue
sich mal in der Schweiz um mit ihrem vorbildlichen Wanderwegsystem. Es
reicht auch aus, die wenigen Kilometer in die Nachbarstadt Esslingen zu
gehen. Der dortige Rundwanderweg ist so beschildert, wie man dies auch
für den Stuttgarter Rundwanderweg wünscht.
Weitere Informationen
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Dies
ist die Markierung des Stuttgarter Rundwanderwegs in Waldgebieten. Im
Verlauf von Straßen ist die Markierung als Folie auf Masten aufgeklebt. |
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Zwischen der Geroksruhe und der Wangener Höhe verläuft der Stuttgarter Rundwanderweg auf angenehmen Waldwegen. |
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Ein Abstecher von der Wangener Höhe führt zur Schiller-Linde, wo sich Ausblicke auf das Neckartal ergeben. |
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Der erste von zwei Brunnen (Eugen-Denneler-Brunnen) auf der Wangener Höhe, dem größten Gartengebiet Stuttgarts |
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Von der Wangener Höhe sieht man im Westen den Fernsehturm (links) und den Fernmeldeturm (rechts). |
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Der zweite Brunnen auf der Wangener Höhe |
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Von der Wangener Höhe sieht man den Stadtteil S-Rohracker im Tal und den Stadtbezirk S-Sillenbuch auf der Höhe. |
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Über die Weinberge von Hedelfingen / Rohracker blickt man ins Neckartal. |
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Reife Trauben im Vordergrund und Muster im Weinberg im Hintergrund |
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Am
Rastplatz Schützenhäusle oberhalb von Hedelfingen erklärt eine Tafel
die sichtbaren Punkte. Hedelfingen ist im Vordergrund, die
Otto-Hirsch-Brücken führen über den Neckar nach S-Obertürkheim im
Hintergrund. |
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Über S-Hedelfingen hinweg blickt man das Neckartal aufwärts in Richtung Esslingen. |
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Hier sieht man den Stuttgarter Neckarhafen sowie den Württemberg mit der Grabkapelle im Hintergrund. |
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