Samstag, 9. Januar 2010

Passagen in der Stuttgarter Innenstadt, Teil 2 von 3



Der Teil 1 des kleinen Passagenspaziergangs in diesem Blog hat bis zum Schlossplatz geführt. Von dort heißt es nun, die nächste Passage zu erreichen, die Karlspassage beim Kaufhaus Breuninger.

Man wendet sich vor dem Kunstmuseum nach links und gelangt durch den Durchlass auf den Schillerplatz. Vom Schillerplatz geht es in die Kirchstraße und dann links ab in die Sporerstraße und an der Markthalle vorbei. Man quert die Münzstraße und erreicht als nächstes die Karlstraße und die Karlspassage. Rechterhand beginnt die Karlspassage.

Die Karlspassage ist zwar ein Teil des Kaufhauses Breuninger. Der Durchgang durch die Passage ist jedoch auch außerhalb der Ladenöffnungszeiten möglich. Dies hat seinen Grund darin, dass die Fläche der heutigen Karlspassage früher ein Straßendurchgang war. Sogar die Straßenbahn fuhr bis in die sechziger Jahre des letzten Jahrhunderts hier durch. Die Landeshauptstadt Stuttgart hat in der Baugenehmigung für die Karlspassage das öffentliche Wegerecht durchgesetzt. Somit kann man nun auch z.B. spätabends oder sonntags - gerade jetzt bei diesen aktuellen arktischen Temperaturen - beim Durchgang durch die mit automatischen Schiebetüren versehene Passage ein wenig Wärme tanken.

Eingang der Karlspassage aus Richtung Eberhardstraße

Karlspassage im Breuninger-Kaufhaus

Während der Ladenöffnungszeiten ist in der Karlspassage viel los. Gläserne Aufzüge führen in die verschiedenen Stockwerke nach oben. Unten in der Passage befinden sich Cafes, oft wird Live-Musik gespielt.

Man verlässt die Karlspassage über den Ausgang zur Eberhardstraße. Man geht nun die Eberhardstraße entlang bis zu ihrem Ende und kommt hierbei am Tagblattturm, dem ersten Hochaus der Welt in Sichtbeton, vorbei. Kurze Zeit später geht es nach links in die Eberhard-Passagen.

Die Eberhard-Passagen sind Teil eines größeren Wegenetzes im Block zwischen der Tübinger Straße, der Christophstraße, der Nesenbachstraße und der Eberhardstraße.

Die Fahrtreppen in der Eberhard-Passage kann man nur während der Ladenöffnungszeiten nutzen.

Man verlässt die Eberhard-Passagen über den Ausgang an der Tübinger Straße. Gleich gegenüber geht die Krumme Straße ab, der man bis zur Sophienstraße folgt. Dort geht es nach rechts. Bald zweigen nach links Treppen zur Marienpassage ab. Sollte das Tor geschlossen sein, geht es weiter bis zur Marienstraße, dort nach links bis zum Eingang Marienstraße der Marienpassage. 

Die Marienpassage hat den Charme der Siebziger Jahre des letzten Jahrhunderts - man muss den Charme förmlich mit der Lupe suchen.

Zur Marienpassage gibt es jedoch gute Nachrichten: Im gesamten Block zwischen Marienstraße, Sophienstraße, Tübinger Straße und Paulinenstraße steht ab Ende 2010 eine Neubebauung an, das sogenannte Quartier S. In diesem Zusammenhang wird die bestehende Marienpassage ebenfalls abgerissen. Statt dessen wird es eine größere diagonale Passage geben. Hoffen wir, dass es Bauherren, Architekten und Stadtplanern diesmal gelingt, etwas Besseres, Langlebigeres zu schaffen.

Hier gibt es eine Übersicht über den Stadtbezirk Stuttgart-Mitte. Von dort sind alle Artikel in diesem Blog, die sich mit dem Stadtbezirk Stuttgart-Mitte befassen, verlinkt.

Gleich bei der Marienpassage befindet sich einer der wenigen noch erhaltenen Reste der ehemaligen Stadtmauer Stuttgart aus dem Jahr 1456. Bisher muss ich passen bei der Frage, was mit dieser Stadtmauer im Zuge der Neubebauung des gesamten Blocks geschehen soll.

Im nächstfolgenden Post in diesem Blog schließen wir den Rundgang durch die Passagen in Stuttgart`s Innenstadt ab.

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