Mittwoch, 14. April 2010

Zum Orkan-Wiebke-Stein im Naturpark Schönbuch

Heute spazieren wir zum Orkan-Wiebke-Stein, einem der zahlreichen Kleindenkmale im Naturpark Schönbuch.

Ein Teil des Naturparks Schönbuch, des ersten Naturparks von Baden-Württemberg, befindet sich in der Region Stuttgart. Somit wird es Zeit, in diesem Blog auch einmal einen Spaziergang in den Schönbuch zu unternehmen. Der Naturpark Schönbuch ist fast durchweg bewaldet. Der Naturpark Schönbuch mag auf den ersten Blick wenig spektakulär erscheinen, die Spannung liegt jedoch im Detail.

So hat die Naturparkverwaltung Schönbuch zum Beispiel in einer wahren Fleißarbeit alle über 200 Kleindenkmale des Gebiets erfasst und über eine Internetseite mit interaktiver Karte und vielen Informationen zugänglich gemacht (www.kleindenkmale-schoenbuch.de). Für den heutigen Waldspaziergang fiel die Wahl auf den Orkan-Wiebke-Stein. Die anderen über 200 Kleindenkmale sind dann Gegenstand späterer Unternehmungen....

Der Orkan Wiebke und der zehn Jahre später folgende Orkan Lothar haben weite Waldflächen im Schönbuch verwüstet. Getroffen hat es jedoch vor allem die naturfernen künstlichen Fichtenforste. Die Forstwirtschaft hat daraus gelernt und die Wiederaufforstungen mit unterschiedlichen und standortgerechteren Baumarten betrieben.

Ausgangspunkt für den Waldspaziergang zum Orkan-Wiebke-Stein ist ein Parkplatz im Süden der Gemeinde Altdorf im Landkreis Böblingen. Mit dem Auto erreicht man Altdorf über die Autobahn A81 und die Anschlussstelle Böblingen-Hulb. Dort fährt man im Verlauf der B 464 nach Holzgerlingen. Bei Holzgerlingen biegt man entsprechend der Wegweisung nach rechts ab nach Altdorf. In Altdorf biegt man von der Hauptstraße nach links ab in Richtung Süden und erreicht auf einer schmäleren Straße den am Waldrand und am Rand des Naturparks Schönbuch gelegenen Sportplatz Altdorf mit Parkplätzen. Altdort besitzt auch Linienbusanschluss.


Die einfache Entfernung vom Sportplatz Altdorf bis zum Orkan-Wiebke-Stein ist knapp 3 Kilometer, hin und zurück sind somit knapp 6 Kilometer zurückzulegen. Die Wegbeschaffenheit ist gut, am Anfang ist der Weg asphaltiert, später mit Kiesbelag. Der Weg zum Denkmal steigt leicht an.

Vom Parkplatz aus nimmt man den nach Süden führenden asphaltierten Hauptweg mit dem bezeichneten Ziel Eselstritt. Der Weg mündet später in den Eselstrittweg direkt vor dem Wildgatter des Schönbuchs. Hier biegt man nach links ab und folgt dem Eselstrittweg eine Zeitlang immer am Wildgatter entlang. Nach einiger Zeit biegt man scharf nach rechts auf den sogenannten Weinweg ab, der in das Gebiet innerhalb des Wildgatters hineinführt.

Der Schönbuch gehört zu den drei Rotwildgebieten von Baden-Württemberg. Ca. die Hälfte des Naturparks Schönbuch ist mit dem Rotwildgatter umschlossen. An den Durchlässen darf jedermann in das Gebiet innerhalb des Wildgatters hineingehen. Die Tore lassen sich öffnen und sind selbstverständlich sofort wieder zu verschließen. Innerhalb des Wildgatters darf man jedoch nicht erwarten, dass jetzt ständig kapitale Hirsche über den Weg laufen. Das Rotwild ist scheu und verlässt die Walddeckung am ehesten während der Dämmerung - dann sitzen die zweibeinigen Besucher jedoch bereits bei der Tagesschau.

Nach einem kurzen Anstieg erreicht man bald nach dem Durchgang durch das Wildgatter bei einer weiteren Wegverzweigung den Orkan-Wiebke-Stein. Vielleicht hält man jetzt kurz inne und lauscht den Geräuschen ringsum. Man befindet sich mitten im großen Waldgebiet des Schönbuch, die üblichen Umweltgeräusche wie zum Beispiel Autolärm sind nicht mehr zu hören. Je nach Windrichtung hört man ab und zu die Flugzeuge, die sich zum Landen am Flughafen Stuttgart anschicken oder von dort starten. Ansonsten ist es still, ein Windhauch zischt vielleicht durch die Bäume, Vogelstimmen irgendwo, kostbare Momente der Zeitlosigkeit. Irgendwann heißt es dann, sich auf den Rückweg zu machen.

Hier gibt es eine Übersicht über den Naturpark Schönbuch. Von dort sind alle Artikel in diesem Blog, die sich mit dem Naturpark Schönbuch befassen, verlinkt.
Der Orkan-Wiebke-Stein erinnert an den Jahrhundertorkan Wiebke, der am 1. März 1990 wütete.
An vielen Punkten im Naturpark Schönbuch befinden sich Tafeln mit einer Gebietsübersicht und den wichtigsten Wegen.



Der Wald des Schönbuchs ist nicht einförmig, Gebiete mit altem Baumbestand und Gebiete mit jungen Bäumen wechseln sich ab.

Der Eselstrittweg führt am Wildgatter des Schönbuchs entlang.

Durchlass im Wildgatter Schönbuch
Zwanzig Jahre alt ist der beim Orkan-Wiebke-Stein befindliche Wald inzwischen.

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