Die
Lautenschlagerstraße verläuft in nur 170 Metern Abstand parallel zur Königstraße, der Haupteinkaufsstraße Stuttgarts.
Und doch könnten beide Straßen unterschiedlicher nicht sein. Während in der Königstraße eine der höchsten Passantenfrequenzen ganz Deutschlands herrscht, trifft man in der Lautenschlagerstraße nur wenige Menschen. Und während sich in der Königstraße Laden an Laden und Kaufhaus an Kaufhaus reiht, ist die Lautenschlagerstraße nicht gerade als Einkaufsstraße bekannt.
Die Stadtplanung hat sich jedoch der Lautenschlagerstraße angenommen. Die Lautenschlagerstraße soll in den nächsten Jahren zu einem Boulevard entwickelt werden, der ein Stück weit auch die Königstraße entlasten könnte. Hierzu wird der Straßenraum teilweise neu geordnet, die teilweise zu massiv vorhandenen Straßenbäume wurden bereits reduziert. Vor allem aber stützt sich die Revitalisierung der Lautenschlagerstraße auf die Investitionen privater Bauherren, die durch modernisierte oder neu zu bauende Gebäude mehr Urbanität in die Straße bringen sollen.
Es wird somit Zeit für einen kleinen Spaziergang durch die Lautenschlagerstraße, bei dem das bereits Erreichte, die laufenden Maßnahmen sowie die geplanten Vorhaben Thema sein können. Die Lautenschlagerstraße ist nur 400 Meter lang. Somit braucht man beim Spaziergang nicht zu hetzen.
Einen Spaziergang durch die
Lautenschlagerstraße beginnt man am Besten im Stuttgarter Hauptbahnhof.
Während die Große Schalterhalle zur Königstraße führt, befindet sich die
Kleine Schalterhalle in der Achse der Lautenschlagerstraße. Es hat fast
etwas Feierliches, wenn man die breite Treppe von der Kleinen
Schalterhalle mit Sicht auf die Lautenschlagerstraße herabsteigt. Den
Arnulf-Klett-Platz quert man mit Hilfe der Fußgänger-Lichtsignalanlage.
Wegen des starken Kraftfahrzeugverkehrs sind die Wartezeiten für die
Fußgänger jedoch lang und die Grünzeiten kurz.
Die
Lautenschlagerstraße endet bei der querenden Bolzstraße. Über die
Bolzstraße nach links erreicht man in einer Minute den Schlossplatz.
Geradeaus weitergehend kommt man in die breite Theodor-Heuss-Straße. Und
am Ende der Lautenschlagerstraße befindet sich auch ein Abgang zur
Stadtbahnhaltestelle Friedrichsbau (Börse).
Aktualisierung:
Der Post vom 05.01.2012 in diesem Blog beinhaltet erneut einen Spaziergang durch die Lautenschlagerstraße.
Weitere Informationen
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Die
Lautenschlagerstraße beginnt wie auch die Königstraße direkt beim
Stuttgarter Hauptbahnhof. Hier blickt man von der Treppe bei der Kleinen
Schalterhalle über den Arnulf-Klett-Platz hinweg in die
Lautenschlagerstraße.
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Das Hotel Graf Zeppelin,
eines der großen Hotels von Stuttgart, erhebt sich an der Ecke
Arnulf-Klett-Platz / Lautenschlagerstraße. Der Zeppelinbau wurde in den
Jahren 1929 bis 1931 errichtet, unter anderem vom bekannten Architekten
Paul Bonatz. |
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Das Parkhaus von Galeria
Kaufhof an der Kreuzung Lautenschlager-/ Kronenstraße: Das Parkhaus
wurde erst vor einem Jahr grundlegend modernisiert, die Fassade
erneuert. In seinen Proportionen, in der Gebäudehöhe und mit der
Gebäudefront passt sich das Parkhaus relativ gut in das Straßengefüge
ein. Durch die neue Fassade wird das Straßenbild entscheidend
aufgewertet. |
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Der an der Kreuzung
Lautenschlagerstraße / Kronenstraße gelegene Teil des Zeppelinbaus wurde
in den Jahren 1995 bis 1998 umgestaltet und heißt jetzt Zeppelin-Carre.
Neben einer neuen Gebäudefront war das wichtigste Element der
Umgestaltung die Öffnung der Innenhöfe für die Öffentlichkeit. Eine
Besichtigung der Innenhöfe des Zeppelin-Carres gehört unbedingt zu einem
Spaziergang durch die Lautenschlagerstraße dazu. |
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Das Zeppelincarré verfügt über mehrere Innenhöfe, in denen sich unter anderem Wasserspiele und ein Cafe befinden. |
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Ein Wasservorhang trennt die Zufahrt zur Tiefgarage von einem der Innenhöfe des Zeppelincarrés ab.
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An
der westlichen Ecke der Kreuzung Lautenschlager-/Kronenstraße befindet
sich eine unbebaute Fläche, die bis zum Jahr 1993 als City-Air-Terminal
für den Busverkehr zum Flughafen Stuttgart diente. Nun steht ein
Hotelbau an dieser Stelle an, ebenfalls im Bestreben, der Straße einen
geschlossenen Boulevardcharakter zu geben. Als
letzter bekannter Termin für den Baubeginn wurde der Mai 2010
gehandelt. Jetzt ist aber bereits Juni, ohne dass vor Ort sichtbare
Aktivitäten im Gange sind. Über das Bürogebäude hinten links schweigen wir aus Höflichkeit.
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Das Gebäude der ehemaligen
Oberpostdirektion wurde 1925 bis 1928 erbaut und wegen Baufälligkeit
1981 bis 1988 als Kopie des Originals neu erbaut. Das zehngeschossige
Hochhaus war eine der ersten Eisenbetonskelettkonstruktionen Stuttgarts.
Das Gebäude steht nun seit einigen Jahren wieder leer und wird seit Mai
2010 erneut umgebaut. |
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Drei
Kräne befinden sich seit Mai 2010 beim monumentalen Gebäude der
ehemaligen Oberpostdirektion. Die Firma Hines Immobilien wird das
Gebäude für ein Einkaufszentrum umbauen. In diesem Zusammenhang werden
auch einige Gebäudeteile, wie z.B. die Seitenflügel aufgestockt, auch
wird eine Panoramaetage gebaut. Einige historische Bauteile werden
vorübergehend bis zum Ende der Bauarbeiten abmontiert. Als Ankermieter für das Einkaufszentrum wurde Elektro Conrad gewonnen.
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Das ehemalige, 1934 bis 1936
erbaute Verwaltungsgebäude der EnBW steht inzwischen leer und soll durch
einen Neubau ersetzt werden (Bülow-Carre). Der Neubau verzögert sich
jedoch wie einige andere auch wegen der Auswirkungen der
Wirtschaftskrise. Mit dem Neubau soll die Gebäudefront näher an die
Straße herangerückt werden, um ihr den angestrebten Boulevardcharakter
mit einer gleichmäßigen Flucht der Gebäude zu geben. |
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Das Gebäude gegenüber dem
zukünftigen Bülow-Carre wirkt großstädtisch und zeitlos schön.
Hoffentlich kommt nicht jemand einmal auf die Idee, dieses Gebäude durch
einen Neubau zu ersetzen. |
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Dieses 1864 bis 1867 erbaute
Gebäude an der Einmündung Lautenschlagerstraße / Bolzstraße ist der Rest
des ehemaligen Hauptbahnhofs von Stuttgart. |
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