Ein perfekter Kegelberg, aus allen Richtungen von weither sichtbar, auch ein Berg mit Geschichte: Das ist der Hohenstaufen im Norden des Landeskreises Göppingen zwischen dem Filstal und dem Remstal.
Naturgeschichtlich gesehen ist der Hohenstaufen ein sogenannter Zeugenberg. Der Berg ist ein Relikt der Schwäbischen Alb, die vor Jahrmillionen noch bis hierher oder sogar noch weiter nach Nordwesten reichte. Der Hohenstaufen ist durch besondere Umstände nicht abgetragen worden wie seine Umgebaung, sondern stehengeblieben. Zusammen mit zwei weiteren Zeugenbergen in der Nachbarschaft, dem Stuifen und dem Rechberg, bildet der Hohenstaufen eine Dreierguppe aus markanten Einzelbergen. Man nennt diese Dreiergruppe die Dreikaiserberge.
Und damit sind wir beim geschichtlichen Hintergrund. Auf dem Hohenstaufen befand sich die Stammburg der Staufer, eines großen Herrschergeschlechts des Mittelalters, das zeitweise halb Europa (z.B. Süditalien) beherrschte. In der Region um den Hohenstaufen ist man mächtig stolz auf diese Vergangenheit.
Am Rand des Orts Hohenstaufen und unmittelbar am Fuß des Berges befindet sich eine Informationsstätte zu den Staufern. Und an der Wand des Gebäudes wird das Wort "Die Staufer" in großen Lettern neben der deutschen Sprache auch in englischer und italienischer Sprache genannt. Anscheinend ist der Hohenstaufen bei den Italienern als Touristenziel durchaus bekannt, genauso wie bei den Deutschen möglicherweise das staufische Castel del Monte in Apulien bekannt ist.
Auf dem Gipfel des Hohenstaufen sind von der Stauferburg nur noch einige restaurierte Grundmauern zu sehen. Zur Zeit befindet sich auf dem Gipfel eine Berggaststätte im Bau, die im Frühjahr 2012 eröffnet werden soll. Der Gipfel ist teilweise bewaldet. Es gibt keinen Punkt, von dem aus man eine Rundumsicht hat.
Jedoch gibt es verschiedene Aussichtspunkte am Gipfel für die einzelnen Himmelsrichtungen. In einem Prospekt ist zu lesen, dass an ganz klaren Tagen über dem Taleinschnitt des Filstals sogar die Zugspitze zu sehen ist.
Vor wenigen Wochen war von Plänen zu lesen, auf dem Hohenstaufen einen Aussichtsturm zu bauen. Aussichten genießt man auch von einem Rundweg aus, der um den Bergfuß des Hohenstaufen herumführt.
Der Bergkegel des Hohenstaufen von Südwesten aus gesehen |
Auf dem Gipfel des Hohenstaufen sind an verschiedenen Stellen restaurierte Grundmauern der ehemaligen Stammburg der Staufer zu sehen. |
Auf dem Gipfel des Hohenstaufen gibt es mehrere Aussichtspunkte in verschiedene Himmelsrichtungen. |
Blick vom Gipfel des Hohenstaufen in Richtung Südosten: unten im Bild sieht man einige Häuser des Orts Hohenstaufen, im Hintergrund erhebt sich die Schwäbische Alb. |
Blick vom Gipfel des Hohenstaufen an einem etwas dunstigen Tag in Richtung Süden über das Filstal und das Albvorland hinweg auf die Mauer der Schwäbischen Alb |
Den Ort Hohenstaufen erreicht man mit dem Auto von Norden über die B 29 Ausfahrt Lorch und die B 297. In Wäschenbeuren biegt man von der B 297 nach links ab nach Maitis, hinter Maitis biegt man nach rechts ab nach Hohenstaufen. Von Süden kommt man von der B 10 über Göppingen nach Hohenstaufen. Die Anfahrt über die B29 ist einfacher und landschaftlich schöner. Ab Göppingen ZOB besteht eine Busverbindung nach Hohenstaufen, werktags etwa stündlich, am Sonntag nur zweistündlich.
Im Ort Hohenstaufen muss man die ausgewiesenen Parkplätze benutzen. Einige Straßen im Ortskern sind für den allgemeinen Verkehr gesperrt. Kommt man von Norden, von Maitis, gibt es einen ausgeschilderten Wanderparkplatz unmittelbar vor dem Ortsanfang von Hohenstaufen. Von dort kann man direkt zum Hohenstaufengipfel aufsteigen (Wanderweg HW 7 des Schwäbischen Albvereins). Oder man kann am Waldrand am Fuß des Bergkegels entlang erst einmal zur Informationsstätte über die Staufer gehen. Im Zentrum von Hohenstaufen beim Rathaus befindet sich ebenfalls ein Parkplatz. Dort befindet sich auch die Bushaltestelle. Vom Rathaus folgt man der für den öffentlichen Verkehr gesperrten Kaiserbergstraße steil aufwärts bis zum Ortsrand. Dort ist das Informationszentrum und dort beginnt der Südanstieg auf den Hohenstaufengipfel. Man kann auf einem der beiden Gipfelwege ansteigen und auf dem anderen wieder absteigen. Man kann auch auf dem Forstweg direkt oberhalb des Informationszentrums rund um den Bergkegel herumgehen und hat hierbei ebenfalls immer wieder Ausblicke in die verschiedenen Richtungen.
Weitere Informationen
Drei Kaiserberge und Kaltes Feld - eine der Top-Regionen der Schwäbischen Alb im Post vom 23.06.2020 im Blog "Die Schwäbische Alb und ihre Natur"
Hier gibt es eine Übersicht über die Kreisstadt Göppingen. Von dort sind alle Artikel in diesem Blog, die sich mit Göppingen befassen, verlinkt.
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