Donnerstag, 4. April 2013

Naturschutzgebiete Altneckar und Pleidelsheimer Wiesental, Teil 1 von 2

Zwischen den Gemeinden Freiberg am Neckar, Pleidelsheim und Ingersheim im Norden von Ludwigsburg befinden sich die beiden unmittelbar aneinandergrenzenden Naturschutzgebiete Altneckar und Pleidelsheimer Wiesental.

Beide Naturschutzgebiete lassen sich auf einem Rundweg ab/bis Freiberg am Neckar besichtigen. Im heutigen Post in diesem Blog geht es um das Naturschutzgebiet Altneckar und den ersten Teil des Rundwegs. Im folgenden Post sind dann das Naturschutzgebiet Pleidelsheimer Wiesental und der zweite Teil des Rundwegs an der Reihe.

Das 37,2 Hektar große Naturschutzgebiet Altneckar wurde im Jahr 1979 verordnet. Hierbei handelt es sich um die letzte größere Strecke entlang des zur Schifffahrtsstraße ausgebauten Neckars zwischen Plochingen und Mannheim, bei der das natürliche Bett des Neckars noch erhalten ist und der Neckar noch so fließen kann, wie das früher auf ganzer Flusslänge der Fall war. 


Zwischen dem Wehr bei Freiberg am Neckar und der Schleuse bei Pleidelsheim hat man für den Schiffsverkehr einen Kanal gebaut, der in einigem Abstand vom Neckar verläuft. Nach der Eröffnung des Kanals wollte man das Flussbett des Neckars zuschütten. Das konnten engagierte Naturschützer verhindern. 

Allerdings finden wir im Naturschutzgebiet Altneckar nicht alles so vor, wie es früher mal war. Die Wassermenge des Neckars entspricht nicht mehr dem von Natur aus vorhandenen Maß. Der Neckarkanal allein ist dafür nicht maßgebend. Denn durch den Neckarkanal müsste eigentlich fast gar kein Wasser fließen. Dort kann das Wasser stehen. Maßgebend ist ein Wasserkraftwerk bei der Schleuse Pleidelsheim. Um genügend Strom zu erzeugen, braucht diese Kraftwerk viel Neckarwasser, das somit nicht durch den Altneckararm fließen kann.

Nur bei Hochwasser sieht man etwas von den früheren Verhältnissen. Dann wird ein Großteil des Neckarwasser beim Wehr bei Freiberg am Neckar in den Altneckar geleitet.

Wie kommt man hin?
In Freiberg am Neckar befinden sich beiderseits der Brücke über den Altneckar im Verlauf der Straße von Freiberg nach Pleidelsheim Parkplätze. Unmittelbar auf der Nordseite der Brücke über den Altneckar befindet sich westlich der Straße ein Wanderparkplatz. Südlich der Brücke befinden sich innerhalb des bebauten Gebiets von Freiberg zwei öffentliche Parkplätze.

Mit der S-Bahn (Linie S4) fährt man bis zur Station Freiberg am Neckar. Man verlässt den Bahnsteig über die Fußgängerunterführung auf die Nordseite des Bahnhofs. Dort folgt man dem Wanderzeichen roter Punkt des Schwäbischen Albvereins. Es führt hinab zum historischen Ortskern des Freiburger Stadtteils Beihingen. Die Brücke über den Altneckar befindet sich auf der Nordseite des historischen Ortskerns. Die Entfernung vom Bahnhof bis zur Neckarbrücke ist ca. 1,7 Kilometer.

Im Gebiet unterwegs
Auf der Neckarbrücke sieht man eine erste Informationstafel zum Naturschutzgebiet. Man folgt nun dem orographisch linken Ufer des Altneckars, wobei man immer möglichst nahe am Flussbett bleibt. 850 Meter nach dem Start bei der Neckarbrücke unterquert man die Autobahn A 81. 950 Meter nach der Autobahn kommt man zu einer markanten Flussbiegung, von der man einen eindrucksvollen Blick auf die Kiesbänke des Gleithangs am gegenüberliegenden Flussufer hat.

Unmittelbar hinter der Flussbiegung verlässt man den asphaltierten Weg nach halbrechts und folgt dem Flussbett auf einem Wiesenweg. 1,9 Kilometer nach der Flussbiegung kommt man zur Neckarbrücke bei der Schleuse Pleidelsheim. Hier schließt sich im folgenden Post der zweite Teil des Rundwegs an.   

Hier gibt es eine Übersicht über die Naturschutzgebiete im Landkreis Ludwigsburg. Von dort werden alle Artikel in diesem Blog, die sich mit einzelnen Naturschutzgebieten im Landkreis Ludwigsburg beschäftigen, verlinkt.

Das 37,2 Hektar große Naturschutzgebiet Altneckar wurde im Jahr 1979 verordnet.
Am Rand der Naturschutzgebiete Altneckar und Pleidelsheimer Wiesental befinden sich vier Informationstafeln.
Kleine Stromschnellen im Neckar: Das hat heute Seltenheitswert.
Bei Hochwasser zeigt der Neckar im Naturschutzgebiet Altneckar ein anderes Bild. Das kann man an den gebogenen Büschen im Vordergrund und im Mittelgrund sowie an den hängengebliebenen Plastikresten sehen.
Blick von der Brücke über den Altneckar bei Freiberg am Neckar auf Gesteinsschichten aus Muschelkalk im Flussbett. Das Naturschutzgebiet Altneckar befindet sich in der sogenannten Pleidelsheimer Mulde. Dort liegen alle Gesteinsschichten um ca. 80 Meter tiefer als in der Umgebung. Auf dem Bild sieht man den Nodosuskalk, der zum Oberen Muschelkalk gehört. 
Blick bei einer Flussbiegung im Naturschutzgebiet Altneckar vom Prallhang auf den Gleithang mit traumhaft natürlichen Kiesbänken. Man beachte die Büsche, die durch das zeitweise Hochwasser in Fließrichtung gebeugt sind.
Muschelkalkfelsen am Ufer des Neckars im Naturschutzgebiet Altneckar
Die den Altneckar säumenden Bäume werden nicht genutzt. Der Sturm und das Alter haben hier einige Baumstämme zerbrechen lassen.
             

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