Großerlach ist die nördlichste Gemeinde des Rems-Murr-Kreises. Der Limes führt durch den Großerlacher Ortsteil Grab hindurch und verläuft südlich von Grab über die Erhebung Heidenbuckel. Dies ist mit 535 m ü NN der zweithöchste Geländepunkt des Limes. Auf dem Gipfel des Heidenbuckels wurde im Jahr 1982 der ehemalige steinerne Wachtturm neu errichtet. Dies war die erste Wiedererrichtung eines ehemaligen Limes-Wachtturms in Baden-Württemberg. Weitere folgten später. Der Wachtturm auf dem Heidenbuckel hat die Nummer WP 9/83 (die ehemaligen Wachttürme entlang des Limes sind einheitlich durchnummeriert). Der Limes verläuft zwischen Walldürn im Norden und dem Haghof im Süden auf einer Länge von 80 Kilometern schnurgerade. Der Heidenbuckel befindet sich mitten in dieser geraden Strecke.
Im Herbst 2004 wurde in den Wald am Nordhang und am Südhang des Heidenbuckels eine Schneise geschlagen. Dadurch ist der Limesverlauf mit Wall und Graben hier jetzt gut sichtbar. Diese Schneise entspricht der historischen Situation. Die Römer mussten in die damals dichten Urwälder ebenfalls Schneisen schlagen, um einerseits Sichtverbindungen zwischen den einzelnen Wachttürmen herzustellen und um andererseits besser Patrouille laufen zu können. Im Jahr 2015 wurde beim Wachtturm auf dem Heidenbuckel ein Teilstück der ehemaligen Palisade wiedererrichtet. Ebenso wurde die Waldschneise saniert.
Wie kommt man hin?
Der Heidenbuckel sowie Großerlach-Grab befinden sich am Rand der Region Stuttgart. Diese Orte sind so abgelegen, dass man hier tatsächlich an das Sprichwort vom Fuchs und vom Hasen erinnert wird, die sich gute Nacht sagen. Das ist aber nur positiv gemeint. Die Abgeschiedenheit und die Ruhe des Ortes sind eigentlich allein schon einen Besuch wert, besonders wenn man vom Zentrum der Region Stuttgart mit seinem Lärm und seiner Feinstaubbelastung kommt.
Eine Linienbusverbindung kann ich hier jedoch nicht nennen. Es gibt zwar eine Bushaltestelle in Grab. Es fahren jedoch nur ganz wenige Busse. Wer will, kann beim VVS oder bei efa-bw nach einer Busverbindung suchen.
Mit dem Auto fährt man auf der B 14 von Stuttgart über Backnang bis nach Sulzbach an der Murr. Dort verlässt die B 14 den Talgrund des Murrtals und steigt hinauf auf die Höhen des Schwäbisch-Fränkischen Walds. Man folgt zunächst weiter der B 14. Nach einigen Kilometern zweigt noch vor dem Erreichen des Ortes Großerlach nach rechts die K 1903 ab, die zum Ortsteil Grab führt (beschildert). Im Ortsteil Grab biegt man nach rechts auf die K 1902 ab (Richtung Süden) und fährt geradeaus zum Waldrand und zum schon sichtbaren Limespark Heidenbuckel. Am Waldrand befindet sich ein Parkplatz.
Im Gebiet unterwegs
Vom Parkplatz sollte man zunächst auf einem asphaltierten Weg parallel zur Straße in den Ortsteil Grab zurückspazieren. Im Verlauf dieses Weges finden sich zwei Infotafeln zum Limes, die auch Auskunft über den Standort der ehemaligen Wachttürme WP 9/82 und WP 9/81 geben. Auf demselben Weg geht man zurück zum Parkplatz.
Vom Parkplatz steigt man dann hinauf zum Gipfel des Heidenbuckels. Hier gibt es einen direkten Weg und einen bequemeren, etwas längeren Weg. Auf dem Gipfel des Heidenbuckels sieht man den wiedererrichteten Wachtturm WP 9/83. Die Tür des Turms ist verschlossen. Den Schlüssel zur Tür erhält man bei einem Gasthof im Ortsteil Grab. Ansonsten sieht man auf dem Gipfel des Heidenbuckels die wiedererrichtete Palisade sowie Graben und Wall des Limes. Durch die Sichtschneisen kann man vom Turm in beide Richtungen des Limes blicken.
Siehe auch:
Limes-Wanderweg bei Alfdorf-Pfahlbronn im Post vom 09.09.2013 in diesem Blog
Limes-Wanderweg bei Murrhardt im Post vom 08.12.2012
Zum Ostkastell in Welzheim im Post vom 16.06.2011
Blick von Großerlach-Grab in Richtung Süden auf den Heidenbuckel mit der Sichtschneise und dem Wachtturm |
Infotafel zum Limes mit Sitzbank entlang des Wegs von Großerlach-Grab zum Heidenbuckel |
Sichtschneise am Nordhang des Heidenbuckels im Verlauf des Limes |
Wall, Graben und wiedererrichtete Palisade (im Bild von links nach rechts) des Limes auf dem Heidenbuckel |
Im Jahr 1982 wurde auf dem Gipfel des Heidenbuckels der Wachtturm WP 9/83 wiedererrichtet. Davor sieht man im Bild den Wall und den Graben der ehemaligen Grenzbefestigung Limes. |
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.