Am Gebäude Schlossstraße 91 (ehemals Bismarckstraße 3) im Stadtbezirk Stuttgart-West wurde im Juni 2020 eine Gedenktafel angebracht.
Die Gedenktafel ist zweisprachig. Das 1919 - 1926 errichtete Gebäude Schlossstraße 91 ist die ehemalige Frauenklinik Stuttgart. Dort führten Ärzte in der Zeit des nationalsozialistischen Staates bei vielen Frauen und Mädchen zwangsweise einen operativen Eingriff zur Unfruchtbarmachung durch. Dies geschah gemäß dem Inhalt der Gedenktafel auf Grund eines 1933 erlassenen NS-Gesetzes "zur Verhütung erbkranken Nachwuchses" und meist auf Antrag von Ärzten des Städtischen Gesundheitsamts Stuttgart. Bei schwangeren Opfern wurde gleichzeitig eine Schwangerschaftsunterbrechung durchgeführt.
Das Gebäude wurde 1944 durch Fliegerbomben schwer beschädigt. Seit dem Jahr 1993 befindet sich in diesem Gebäude das Gesundheitsamt der Landeshauptstadt Stuttgart. Es war den Mitarbeitenden des Gesundheitsamts ein Anliegen, dass mit der Gedenktafel ein Zeichen dafür gesetzt wird, dass die 1933-1945 in dem Gebäude begangenen NS-Medizinverbrechen nicht in Vergessenheit geraten.
Wie kommt man hin?
Das Gebäude Schlossstraße 91 befindet sich bei der Kreuzung Schlossstraße / Senefelderstraße. Die Kreuzung liegt nicht weit von der Stadtbahnhaltestelle Schloss-/Johannesstraße entfernt. Man folgt bei dieser Kreuzung der in Blickrichtung stadtauswärts linken Seite der Schlossstraße ganz wenige Meter. Dann befindet sich auf der linken Seite unter drei Spitzbogenarkaden die Gedenktafel.
Weitere Informationen
Der Stadtbezirk Stuttgart-West im Post vom 04.09.2016
Die neue Gedenktafel beim Gebäude Schlossstraße 91 im Stadtbezirk Stuttgart-West |
Drei Spitzbogenarkaden beim Gebäude Schlossstraße 91, der ehemaligen Frauenklinik Stuttgart und dem heutigen Gesundheitsamt der Landeshauptstadt Stuttgart |
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