Sonntag, 25. Juli 2010

Geologische Stationen in Stuttgart-Bad Cannstatt, Teil 3 von 3


Heute ist der dritte und letzte Teil des geologische Stationenpfads Stuttgart-Bad Cannstatt an der Reihe. 

Der erste Teil war Thema im Post vom 14.06.2010, der zweite Teil im Post vom 24.06.2010. Der dritte Teil des geologischen Stationenpfads kommt an den Stationen 8, 9 und 10 vorbei sowie auch noch an einigen anderen interessanten Dingen.

Was die Orientierung und die Wegbeschaffenheit betrifft, ist der dritte Teil des geologische Stationenpfads der schwierigste Teil. Für einen Wegteil beim Travertinpark sind gute Schuhe zu empfehlen. Der Weg ist nur etwas für geübte Stadtspaziergänger (was auch immer man darunter verstehen mag). Und ein Teil des Wegs läuft durch sehr einsame Gegenden. Wer damit Probleme hat, sollte den Weg keinesfalls alleine unternehmen.

Und jetzt muss ich noch einmal Tacheles reden. Was sich beim ersten und zweiten Teil des Stationenpfads bereits angedeutet hat, wird beim dritten Teil zur traurigen Gewissheit: der vom Garten-, Friedhofs- und Forstamt im Mai 2010 neu aufgelegte Prospekt zum geologische Stationenpfad stellt den Wegverlauf auf den Planausschnitten zum Teil unrichtig dar. Im dritten Teil des Stationenpfads ist ein Weg unmittelbar entlang der Bahnlinie gegenüber des Bahnhofs Stuttgart-Münster eingezeichnet. Nimmt man diesen Weg wie vorgeschlagen, landet man zunächst im Morast und später in einer Sackgasse, von der man den ganzen Weg wieder zurückgehen muss. Treiben sich in diesen von außen nicht einsehbaren Bereichen auch noch zwielichtige Gestalten herum, wird die Sache mehr als peinlich. Anscheinend hat es das Garten-, Friedhofs- und Forstamt nicht für nötig befunden, bei der Neuauflage des Prospekts sich vor Ort einmal zu vergewissern, ob die vorgeschlagene Route überhaupt noch gangbar ist. Der auf der Seite stuttgart.de verfügbare Prospekt sollte dringend überarbeitet werden.

Nun will ich wegen dieser Erschwernisse von einer Begehung des dritten Teils des geologische Sationenpfads nicht abraten. Man gehe jedoch nicht nach dem Prospekt, sondern gemäß der  nachfolgenden Wegbeschreibung, die Weglänge ist 4,3 Kilometer.

Ausgangspunkt ist die Stadtbahnhaltestelle Elbestraße der Stadtbahnlinie U14. Man verlässt die Haltestelle auf der stadtauswärtigen Seite und geht die Elbestraße wenige Meter nach oben. Dann geht es halbrechts weiter aufwärts auf einem Weg durch Gartenanlagen und am Vereinsheim der Chorgemeinschaft 1898 Stuttgart-Münster e.V. vorbei. Bei der nächsten Verzweigung nimmt man den Weg nach links bis zum Beginn der Bebauung von Stuttgart-Münster. Dort geht es steil den Weg und später die Treppen am Hang nach rechts hinauf (Albert-Ebert-Staffel). Man erreicht die Freibergstraße. Es geht wenige Meter nach rechts. Man überquert die Freibergstraße mit Hilfe der Fußgänger-Lichtsiganlanlage, geht dahinter durch die Unterführung unter der Güterzugumgehungsbahn hindurch und überquert dahinter die Bottroper Straße ebenfalls mit Hilfe einer Fußgänger-Lichtsignalanlage.

Dann geht man nach links auf dem Fußweg entlang der Bottroper Straße. Achtung: Es geht nun nicht auf den Fußweg nach links, der entlang der Gleise führt, sondern entlang der Bottroper Straße bis zur nächsten Lichtsignalanlage. Dort überquert man die Bottroper Straße erneut und geht in die Straße "Zuckerfarbrik". Bald weitet sich diese Straße stark auf mit einem breiten Mittelstreifen. Man geht bis zum Ende der Straße. Dort scheint die Welt zu Ende zu sein. Ein Weiterkommen erscheint nicht mehr möglich. Doch halt! Genau am Ende der Straße gibt es einen schmalen, erdigen Durchlass nach rechts zwischen Gebäuden hindurch. Dies ist ein offizieller Weg des Travertinparks, wie man später auf einer Tafel sehen kann. Nach wenigen Metern ist man in einer anderen Welt. Man befindet sich nun auf der Trasse der ehemaligen Güterbahn, die die Industriebetriebe in Bad Cannstatt an die Bahnstrecke beim Bahnhof Münster angeschlossen hat. Der Weg ist grob geschottert, nichts für empfindliche Schuhe!

Rechts des Wegs ist nun der ehemalige Steinbruch Haas. Man kann verschiedene Blicke in den Steinbruch werfen. Nach einer Rechtskurve kommt man zum ehemaligen Steinbruchgelände Schauffele, das heute der Kern des neuen Travertinparks ist (siehe auch den Post vom 18.12.2009 in diesem Blog).

Nun folgt man dem geradeausführenden, nachts beleuchteten Weg entlang der Trasse der ehemaligen Industriebahn langsam abwärts an Weinbergen vorbei. Bald kommt man an einer neuen Tafel vorbei, die interessanten Informationen zur Industriebahn und zum Travertinpark bietet. Man folgt dem Weg, bis er in die Haldenstraße am Fuße des Berghangs mündet. Dort sieht man links den ehemaligen Lokschuppen der Industriebahn.

Man biegt nun scharf nach links in die Haldenstraße ab und geht auf ihr bis zur Einmündung in die Neckartalstraße. Das Kraftwerk Münster steht nun riesengroß da. Man hält sich links und geht entlang der Neckartalstraße unter den Bauten der Rauchgaswäsche des Kraftwerks hindurch. Dahinter ist links der ehemalige Steinbruch Lauster (Station 9).

Nun geht man weiter die Neckartalstraße entlang bis zur Stadtbahnhaltestelle Münster Viadukt. Dort überquert man die Neckartalstraße mit Hilfe der Fußgänger-Lichtsignalanlage. Dahinter steigt man auf einem Fußweg leicht an und geht dann nach rechts durch das Gelände des Kraftwerks hindurch. Unmittelbar hinter dem Kraftwerksgelände kommt man zum Ufer des Neckars. Man folgt nun dem Neckarufer nach rechts. Nach einiger Zeit sieht man rechts des Wegs zwischen dem Fußweg und der nun wieder nahen Neckartalstraße die Auquelle.

Auf der anderen Seite der Neckartalstraße sieht man bereits die Station 10, die letzte Station des geologische Stationenweges, die Parkanlage Streicher-Areal mit der Mombachquelle. Leider kann man die Neckartalstraße nicht hier bei der Auquelle überqueren. Man muss noch einige Meter in Richtung Innenstadt gehen, um bei der Fußgänger-Signalanlage die Straße zu überqueren. Dann geht es auf der anderen Straßenseite wieder zurück.

Man kommt in die kleine Parkanlage Streicher-Areal und folgt dem Bachlauf bis zur Mombachquelle. Nun ist die kleine Wanderung beendet. Man geht wieder zurück zur Neckartalstraße, wo sich die Stadtbahnhaltestelle Mühlsteg (U14) befindet. Oder man überquert den Neckar auf dem Mühlsteg und geht in die Altstadt von Bad Cannstatt.

Hier gibt es eine Übersicht über den Stadtbezirk Stuttgart-Bad Cannstatt. Von dort sind alle Artikel in diesem Blog, die sich mit dem Stadtbezirk Stuttgart-Bad Cannstatt befassen, verlinkt.
Der Weg verläuft auf der Trasse einer ehemaligen Güterbahn.

Ein Blick in den ehemaligen Travertin-Steinbruch Haas
 Man kommt zum ehemaligen Steinbruch Schauffele mit der restaurierten Steinbearbeitungsanlage und einem Rest des Gleises der ehemaligen Industriebahn (Station 8 des geologische Stationenwegs).
Der ehemalige Lokschuppen der Industriebahn an der Haldenstraße
Beim Steinbruch Lauster sieht man eine Wand aus Travertin.

Beim Steinbruch Lauster befinden sich diese Travertinsäulen. Sie wurden im Dritten Reich in Auftrag gegeben, aber nicht mehr abgeholt.

Bei der Stadtbahnhaltestelle Kraftwerk Münster sieht man einen Teil des großen Kraftwerks sowie den Neckartalviadukt der Güterzugumgehungsbahn Stuttgart, der mitten durch das Kraftwerksgelände führt.

 Der Fußweg führt mitten durch das Kraftwerksgelände - eine wirklich originelle Wegführung.
Am Neckarufer mit dem Viadukt der Güterzugumgehungsbahn und dem Voltasteg




 Das Wasser der Auquelle steht unter artesischem Druck. Neben diesem Glasbehälter befindet sich auch ein Brunnen, dessen Wasser als Trinkwasser geschätzt wird.
Die Mombachquelle bestehe aus mehreren Quellaustritten. Dies ist die einzige der Cannstatter Mineralwasserquellen, die in einem Quellteich austritt.

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