Das 47,5 Hektar große Naturschutzgebiet wurde im Jahr 1996 ausgewiesen und ist eines von sieben Naturschutzgebieten auf der Gemarkung Stuttgart.
Der etwas lange Name des Naturschutzgebiets deutet darauf hin, dass in diesem Gebiet verschiedene Biotope geschützt werden. Da ist einmal der Feuerbach, der auf einem Teilstück durch ein renaturiertes Bachbett fließt. Dann gibt es drei Hangwälder. Auch Trockenwiesen und Streuobstwiesen gehören zum Gebiet. Schließlich ist es ein Anliegen des Naturschutzgebiets, im teilweise intensiv ackerbaulich genutzten Bereich zwischen dem Feuerbachtal und Kornwestheim einen Biotopverbund herzustellen.
Das Regierungspräsidium Stuttgart hat am 19. Mai 2011 die Information für die Besucher des Naturschutzgebiets verbessert und zehn Informationstafeln im Gebiet aufgestellt. Leider ist die Sache nicht so gelungen wie dies wünschenswert wäre. Offiziell heißt es in der Verlautbarung des Regierungspräsidiums, dass ein Naturlehrpfad im Gebiet eröffnet worden wäre. Das ist aber mitnichten der Fall. Vielmehr stehen nun zehn Informationstafeln über das weitverzweigte Gebiet verteilt herum, ohne dass es einen markierten Pfad gibt, um diese Tafeln im Gelände zu finden.
Will man alle zehn Tafeln auffinden, muss man die Standorte der Tafeln von der Übersichtskarte, die an drei Stellen am Rand des Gebiets vorhanden ist, in einen genauen Stadtplan übertragen und sich dann über die Wald- und Feldwege auf die Suche begeben. Schade: so gerät eine eigentlich gut gemeinte Initiative zur Farce. Boshaft könnte man sagen: typisch Beamte.
Nun wollen wir es in diesem Blog dabei jedoch nicht bewenden lassen. Nachfolgend gibt es eine Wegbeschreibung, die an allen zehn Tafeln vorbeiführt. Aber trotzdem ist für den folgenden Spaziergang ein gewisses Orientierungsvermögen und Gespür für das Gelände erforderlich.
Großformatige Informationstafeln erklären Flora, Fauna, Geschichte und Naturschutzbemühungen im Naturschutzgebiet Unteres Feuerbachtal. |
Nun geht es als erstes ein wenig durch den Eschbachwald. Man folgt dem asphaltierten Weg und gelangt 90 Meter hinter der Haltestelle nach rechts in den Wald. Das nächste Zwischenziel ist der Grund des Feuerbachtals. Man geht dorthin jedoch nicht auf dem etwas schmutzigen Erdpfad direkt hinab, sondern bleibt auf dem gekiesten, bequemen Weg, der in Richtung Ostnordnost langsam am Hang entlang im Wald abwärts führt.
Der Eschbachwald ist ein naturnaher Laubwald mit Esche, Berg-Ahorn und Stiel-Eiche. Der Wald ist als Schonwald ausgewiesen. |
Nun geht man die wenigen Meter vor zur schwach befahrenen Verbindungsstraße zwischen Mühlhausen und Zazenhausen. Dieser Straße folgt man nach links in Richtung Zazenhausen. Nach 360 Metern Straße sieht man rechts einen alten verlassenen Steinbruch, der heute ein wichtiges Biotop ist. Hier befindet sich die Informationstafel Nr. 8.
Im nächsten Wegabschnitt geht man ein wenig über die Hänge nördlich des Feuerbachtals. Man folgt zunächst der Straße weiter Richtung Zazenhausen und biegt 180 Meter nach dem Steinbruch nach rechts auf den asphaltierten Weg ab. Nach 60 Metern biegt man erneut nach rechts ab und geht nun oberhalb des Steinbruchs. 360 Meter nach dem zweiten Abbiegen stößt man bei einer Wegkreuzung auf die Informationstafel Nr. 7, die den Artenschutz behandelt.
Magerwiesenbiotop inmitten intensiv genutzter Felder mit Blick über das Feuerbachtal hinweg auf Stuttgart-Freiberg |
Nun heißt es, wieder ins Feuerbachtal hinabzusteigen. Zunächst folgt man dem asphaltierten Weg 150 Meter in Richtung Ostnordosten direkt auf das am Horizont sichtbare Umspannwerk zu. Dann biegt man nach rechts ab. Der Weg fällt und beschreibt eine Rechtskurve. In der darauffolgenden Linkskehre befindet sich die Informationstafel Nr. 9, die die Biotope der Trockenrasen beschreibt. Der Weg führt nun nach links abwärts, bis er wieder die Straße im Feuerbachtal erreicht.
Man folgt nun 300 Meter der Straße nach links in Richtung Mühlhausen. Links der Straße befindet sich Informationstafel Nr. 10, die das gemeinsame Engagement der staatlichen Stellen und der privaten Initiativen für den Naturschutz beschreibt. Der nächste Wegabschnitt geht nun erneut auf die Höhen nördlich des Feuerbachtals.
Man folgt von Tafel Nr. 10 dem nach Norden abzweigenden aspaltierten Weg, der zwischen Wald (rechts) und Obstbaumwiese (links) aufwärts führt. Am Waldende biegt man nach rechts ab und kommt zur Informationstafel Nr. 6, die den Biotopverbund zum Inhalt hat. Dann folgt man dem Weg weiter leicht aufwärts entlang eines Bachlaufs mit neugepflanzten Weiden. Schließlich erreicht man die Quelle des Bachlaufs, den Weidenbrunnen, mit Informationstafel Nr. 5. Sie beschäftigt sich mit den Kopfweiden.
Weiden und Brachstreifen zur Biotopvernetzung |
Nun geht man zurück zur Tafel Nr. 6. und biegt dort auf den breiten asphaltierten Weg nach links (in Richtung Südosten) ab. Ca. 650 Meter hinter Tafel Nr. 6 erreicht man die Tafel Nr. 4. Sie hat das ehemalige Viehwegle zum Thema, das hier nach rechts in den Wald hinein abzweigt.
Das geheimnisvolle Viehwegle führt durch einen Sukzessionswald hinab ins Feuerbachtal. |
Man folgt nun dem Viehwegle hinab ins Feuerbachtal. Im Wald sieht man teilweise noch die Mauern der ehemaligen Weinberge, die früher an diesem Südhang bestanden. Man erreicht wieder die Straße im Feuerbachtal. Wenn man jetzt noch wenige Meter nach rechts geht, kommt man direkt am renaturierten Feuerbach zur Informationstafel Nr. 2. Blickt man hier den Feuerbach abwärts, sieht man das ehemalige Sandfangwärterhäuschen, das heute keine Funktion mehr hat. Bei diesem Häuschen befindet sich eine Informationstafel der Schutzgemeinschaft Stuttgart-Mühlhausen.
Nun ist die Besichtigung des Naturschutzgebiets Feuerbachtal beendet. Man folgt der Straße "Bachhalde" in Richtung Mühlhausen, biegt halblinks in die Mönchhaldenstraße ab und folgt ihr bis zur Kreuzung mit der Aldinger Straße, wo sich die Stadtbahnhaltestelle Mühlhausen (U14) befindet.
Der gesamte Spaziergang von der Stadtbahnhaltestelle Freiberg bis zur Stadtbahnhaltestelle Mühlhausen ist ca. 5,5 Kilomter lang. Bis auf das Viehwegle, das ein erdiger Pfad ist, folgt man nur asphaltierten oder gekiesten Wegen.
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