Der Prinzenbau am Schillerplatz im Stadtbezirk Stuttgart-Mitte ist ein Kulturdenkmal im Eigentum der Landesstiftung Baden-Württemberg.
Eine Tafel am Gebäude informiert dreisprachig wie folgt: Der Bau begann im Jahr 1604. Entstehen sollte ein Gesandtenhaus. Die Vollendung des Gebäudes war von 1678 bis 1685. Das Tunzhofer Tor am Übergang vom Prinzenbau zur Alten Kanzlei wurde durch Johann Friedrich Nette barock neugestaltet.
Rund um den Schillerplatz befindet sich das historische Zentrum Stuttgarts. Beim Wiederaufbau Stuttgarts nach dem Zweiten Weltkrieg hat man den Schillerplatz mit seiner Umgebung als historische Insel festgelegt und den Platz und die Gebäude mehr oder weniger originalgetreu wiederaufgebaut. Im Gegensatz dazu hat man den großen Rest der Stuttgarter Innenstadt mit wenigen Ausnahmen neu aufgebaut.
Der Prinzenbau gehört zu den historischen Gebäuden, die den Schillerplatz umrahmen. Zwar ist der Prinzenbau mit seiner Schaufassade zum Schillerplatz nicht zu übersehen. Trotzdem dürfte der Prinzenbau das auch bei den Stuttgartern am wenigsten bekannte Gebäude rund um den Schillerplatz sein. Das hat vielleicht seine Urache darin, dass der Prinzenbau - im Gegensatz zu den benachbarten Gebäuden - für die Öffentlichkeit nicht zugänglich ist und dass sich dort auch keine Gaststätte oder ein Cafe befindet.
Die wichtigsten Zeitdaten des Prinzenbaus kurz aufgezählt:
1600: Herzog Friedrich I. beauftragt den Renaissancebaumeister Heinrich Schickardt, ein repräsentatives Gesandtenhaus in unmittelbarer Nähe zur damaligen Residenz zu bauen.
29.01.1608: Die Arbeiten am unfertigen Bau werden mit dem Tod Friedrichs I. eingestellt
1690/91: Das Gebäude ist im Wesentlichen fertiggestellt
1707: Das Gebäude wird Prinzenbau genannt und im Auftrag von Herzog Eberhard Ludwig als Witwensitz für seine Mutter Herzogin Magdalena Sibylla ausgebaut.
17. und 18. Jhd: Überwiegend ist das Gebäude Sitz von Behörden.
1805-1918: Der Prinzenbau ist Wohnsitz von Mitgliedern des württembergischen Königshauses.
ab 30.11.1918: Das Gebäude wird behördlich und gewerblich genutzt.
1927: Umbau zur Aufnahme des württembergischen Justizministeriums
12./13.09.1944: Ein Fliegerangriff lässt das Gebäude vollständig ausbrennen.
1952: Nach dem Wiederaufbau des Prinzenbaus wird das Gebäude erneut Sitz des Justizministeriums.
08.08.1966: Der Prinzenbau wird in das württembergische Landesverzeichnis der Baudenkmale aufgenommen. Heute ist das Gebäude ein Kulturdenkmal von besonderer Bedeutung.
Die Bausubstanz des Gebäudes umfasst Elemente der Renaissance und des Barock. Im Rahmen des Wiederaufbaus nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Innere teilweise umgestaltet. Auch diese Bausubstanz steht heute unter Denkmalschutz. Der Eigentümer des Prinzenbaus ist die Landesstiftung Baden-Württemberg.
Am Durchlass des Tunzhofer Tors befindet sich eine Tafel, die an den Geburtstag von Wilhelm II., König von Württemberg, am 25.02.1848 erinnert.
Wie kommt man hin?
Der Schillerplatz befindet sich in der Stuttgarter Innenstadt. Der Prinzenbau begrenzt die Nordwestseite des Schillerplatzes. Die nördliche Gebäudeecke des Prinzenbaus grenzt an den Schlossplatz. An dieser Ecke befindet sich der Kanzleibogenbrunnen. Eine Fußgängerpassage führt vom Schlossplatz beim Kanzleibogenbrunnen durch den Prinzenbau hindurch zum Schillerplatz.
Plätze im Stadtbezirk Stuttgart-Mitte (S - Z) im Post vom 14.12.2023 in diesem Blog
Der Stuttgarter Schillerplatz mit der Schaufassade des Prinzenbaus: Rechts im Bild, an der Grenze des Prinzenbaus zur benachbarten Kanzlei, ist der Durchlass zum Schlossplatz zu sehen. |
Blick vom Rand des Schlossplatzes auf die nördliche Gebäudeecke des Prinzenbaus mit dem Kanzleibogenbrunnen, einem Wandbrunnen aus dem Jahr 1778 |
Blick auf den zentralen Teil der Schaufassade des Prinzenbaus beim Schillerplatz |
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