Dienstag, 15. April 2014

Hörschbachschlucht und Hörschbachwasserfälle bei Murrhardt, Teil 2 von 2

Dies ist der zweite hintereinanderfolgende Post in diesem Blog zur Hörschbachschlucht und zu den Hörschbachwasserfällen im Schwäbisch-Fränkischen Wald bei Murrhardt. 

Im vorangegangenen Post gab es einige allgemeine Informationen zu den Wasserfällen. Im Verlauf der kleinen Wanderung durch die Hörschbachschlucht sind wir am Vorderen Hörschbachwasserfall vorbeigekommen und durch die wilde Schlucht gegangen.

Im heutigen Post kommen wir zum Hinteren Hörschbachwasserfall. Dieser Wasserfall sieht ein wenig anders aus als der Vordere Hörschbachwasserfall. Das Wasser stürzt hier über die Gesteinsschicht des Kieselsandsteins, der sich stratigraphisch zwischen den Unteren Bunten Mergeln und den Oberen Bunten Mergeln befindet. Das Wasser stürzt jedoch nicht freifallend hinunter, sondern fließt über mehrere hintereinanderliegende harte Gesteinsschichten.

An der Oberseite des Hinteren Hörschbachwasserfalls endet der Pfad und man kommt zu einem Forstwegkreuzungspunkt mit Sitzbänken. Hier wartet noch eine Besonderheit. Der Hörschbach ist oberhalb des Hinteren Hörschbachwasserfalls aufgestaut. Jedermann/frau kann den Schieber der Stauung öffnen. Das Wasserbecken entleert sich dann innerhalb weniger Minuten. Der Schieber geht selbstständig wieder zu. Bis das Wasserbecken dann wieder gefüllt ist, kann gut eine Viertelstunde vergehen.


Sobald der Schieber geöffnet ist, stürzen sich die Wassermassen des Hörschbachs mit Getöse hinab und lassen den Hinteren Hörschbachwasserfall ganz anders aussehen. Sobald man den Schieber geöffnet hat, heißt es also, ein paar Meter den Pfad wieder hinabzurennen, um das Schauspiel genießen zu können.

Bei großem Andrang an einem schönen Wochenende muss man allerdings damit rechnen, dass man im Verlauf der kleinen Wanderung entlang des Hörschbachs plötzlich von den Wassermassen überrascht wird, die jemand anderes gerade in Bewegung gesetzt hat. Wie das dann in der Schlucht aussieht, kann ich nicht sagen. Man muss bei stärkerem Besucherandrang auch damit rechnen, dass der Stausee gerade vor ein paar Minuten entleert worden ist und dann längere Zeit vergeht, bis man selbst Hand anlegen und der Natur ein wenig ins Handwerk pfuschen kann.

In der Hörschbachschlucht unterwegs
Vom Parkplatz beim Vorderen Hörschbachwasserfall (siehe im vorangegangenen Post) geht man auf einem Waldweg in wenigen Metern zum Wasserfall. Man kann den Hörschbach hier auf einer Brücke überqueren und somit den Vorderen Hörschbachwasserfall aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten.

Anschließend folgt man dem Pfad entlang des Hörschbachs durch die Hörschbachschlucht aufwärts. Immer wieder überquert man den Bach auf Holzbrücken. Schließlich kommt man zum Hinteren Hörschbachwasserfall. Oberhalb dieses Falls stößt man auf eine Forststraße. Für den Rückweg folgt man der Forststraße scharf nach rechts am Westhang der Hörschbachschlucht entlang. Die Forststraße steigt zunächst an, verläuft dann horizontal und senkt sich schließlich wieder abwärts zum Parkplatz beim Vorderen Hörschbachwasserfall. Auf den letzten paar hundert Metern folgt man dem kaum befahrenen Sträßchen. Die Länge der kleinen Rundwanderung ist ca. 3,4 Kilometer.       

Hier gibt es eine Übersicht über die Naturschutzgebiete im Rems-Murr-Kreis. Von dort werden alle Artikel in diesem Blog, die sich mit einzelnen Naturschutzgebiete im Rems-Murr-Kreis beschäftigen, verlinkt.
Am Hang der Hörschbachschlucht beim Hinteren Hörschbachwasserfall sieht man deutlich die harte Gesteinsschicht des Kieselsandsteins, die auch die Kante des Hinteren Hörschbachwasserfalls bildet. Darunter befindet sich die weiche Gesteinsschicht der Unteren Bunten Mergel. Im Laufe der Zeit wird die überhängende Gesteinsplatte mitsamt dem Baum abstürzen.
Von unten kommend gabelt sich der Hörschbach kurz vor dem Hinteren Hörschbachwasserfall. Der hier sichtbare östliche Zufluss bildet ebenfalls einen Wasserfall aus. Der Hinteren Hörschbachwasserfall befindet sich im Verlauf des westlichen Zuflusses.
Beim Hinteren Hörschbachwasserfall fließt der Hörschbach über verschiedene Schichten des Kieselsandsteins.
Im Gegensatz zum Vorderen Hörschbachwasserfall ist der Hintere Fall nicht überhängend und freifallend.
Oberhalb des Hinteren Hörschbachwasserfalls wird der Hörschbach gestaut. Der Schieber lässt sich öffnen. Das Wasserbecken entleert sich dann innerhalb weniger Minuten. Der Schieber geht selbstständig wieder zu.
Nach dem Öffnen des Schiebers beim Staubecken oberhalb des Hinteren Hörschbachwasserfalls ergießen sich die Wassermassen mit Getöse über die Steilstufe. Links unten im Bild sieht man gerade die Bugwelle der Wassermassen.
Mehrere Minuten dauert das Getöse der Wassermassen an, nachdem man den Schieber beim Staubecken oberhalb des Hinteren Hörschbachwasserfalls geöffnet hat.

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