Im Westen von Stuttgart gibt es im Glemswald insgesamt fünf Seen, die zur Verbesserung der Wasserversorgung des Nesenbachtals in Stuttgart von 1566 bis 1833 angelegt worden sind.
Die Seen waren und sind teilweise heute noch über Wasserkanäle miteinander verbunden. Ein Kanalteil, der auch heute noch Wasser führt, befindet sich südlich des Neuen Sees und westlich des Universitätsgeländes von Stuttgart-Vaihingen.
Diesen Waldspaziergang beginnt man am Besten beim
S-Bahnhof Universität. Man verlässt den tief im Untergrund gelegenen
Bahnhof auf der Nordseite (Seite Stuttgart-Innenstadt) über eine Reihe
von Fahrtreppen oder mit dem Aufzug. Oben angekommen, befindet man sich
mitten auf dem Campus der Universität Stuttgart, Bereich Vaihingen.
Sofern nicht gerade Semesterferien sind, ist werktags hier lebhafter
Betrieb. Man geht ca. 200 Meter durch das Universitätsgelände nach
Westen bis zur Straße "Pfaffenwaldring". Nach dem Überqueren der Straße
folgt man einem breiten Weg geradeaus weiter. Der Weg fällt leicht in
Richtung des Naturschutzgebiets Büsnauer Wiesental. Bald kommt man an
ein Regenrückhaltebecken.
Dort hält man sich rechts und erreicht
nach wenigen Metern den Wald. Halblinks geht man etwas in den Wald
hinein. Holzschilder weisen diesen Weg als Bandtälesweg aus. Nach
wenigen hundert Metern heißt es etwas aufpassen. Halbrechts zweigt nun
vom Bandtälesweg ein etwas schmälerer Weg ab, der parallel zu einem
Graben verläuft. Dies ist der Weg, wegen dem man gekommen ist. Der
parallele Graben ist der frühere Wassergraben. Nun geht es stets eben am
Graben entlang. Unter dem Wegs befinden sich große unsichtbare
Wasserrohe, über die das Wasser vom Katzenbachsee und Steinbachsee zum
Neuen See geleitet wird. Bald ist es soweit: Die Wasserrohre enden und
das Wasser kommt zum Vorschein.
Es bereitet Vergnügen, dem Wasser
zu folgen. Links unten sieht man bald die Magstadter Straße, die man
später überquert. Vor dem Queren der Magstadter Straße kommt man noch an
einem Steindenkmal vorbei. Das Wasser verschwindet nun vorübergehend
wieder in den Rohren. Nach dem Queren der Magstadter Straße geht es auf
der anderen Seite wieder in den Wald hinein. Das Wasser kommt wieder zum
Vorschein und man erreicht bereits den Neuen See.
Eine etwas
knifflige Aufgabe ist es nun, den Spaziergang irgendwie abzuschließen.
Man könnte denselben Weg zurückgehen. Empfehlenswert ist noch ein
Abstecher zum Damm des Neuen Sees und von dort weiter zum nahen
Bärenschlössle mit täglichem Restaurantbetrieb. Die nächstgelegene
Bushaltestelle vom Bärenschlössle ist die Haltestelle Schattengrund. Die
Busse der Linie 92 fahren jedoch nur jede Stunde bzw. jede halbe
Stunde, so dass man sich vorher über den Fahrplan informieren sollte.
Selbstverständlich gibt es vom Bärenschlössle aus viele andere
Möglichkeiten, auf längeren Wegen zu einer Haltestelle von Bus oder Bahn
zu gelangen. Die Entfernung vom S-Bahnhof Universität bis zum Neuen See
ist ca. 2,5 Kilometer. Leider fehlen vor Ort beim Kanal
Informationstafeln über die Geschichte und den historischen Verlauf des
Kanals.
Weitere Informationen
Hier gibt es eine Übersicht über die Stuttgarter Naturschutzgebiete. Von dort aus sind alle Artikel in diesem Blog, die sich mit den Stuttgarter Naturschutzgebieten befassen, verlinkt.
Hier gibt es eine Übersicht über den Stadtbezirk Stuttgart-West. Von dort sind alle Artikel in diesem Blog, die sich mit dem Stadtbezirk Stuttgart-West befassen, verlinkt.
Hier gibt es eine Übersicht über den Stadtbezirk Stuttgart-Vaihingen. Von dort sind alle Artikel in diesem Blog, die sich mit Stuttgart-Vaihingen befassen, verlinkt.
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Dies ist die Stelle, ab der das Wasser auch heute
noch im historischen Wasserkanal vom Steinbachsee und vom Katzenbachsee
zum Neuen See an der Oberfläche geführt wird. |
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Der Wasserlauf wird durchgehend von einem Weg
begleitet. Das Gehen entlang des Wasserlaufs ist kurzweilig und äußerst
bequem, denn der Weg verläuft stets horizontal bis ganz leicht fallend. |
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Hier quert der Kanal ein Bachbett. Bei Bedarf könnte das Wasser hier in das Bachbett ausgeleitet werden. |
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Ein ganz klein wenig spürt man Anklänge an die
weltberühmten Wasserkanäle der Atlantikinsel Madeira, die Levadas, die
sich auf hunderte von Kilometern die Hänge entlangziehen und stets von
Wegen begleitet werden. |
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Kurz vor dem Überqueren der Magstadter Straße kommt
man an diesem Denkmal vorbei. Die Inschriften sind jedoch sehr
verblasst, so dass die genaue Bedeutung des Denkmals offen bleibt. |
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Und dies sind die letzten Meter des Kanals kurz vor der Mündung in den Neuen See, der links bereits sichtbar ist. |
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An dieser Station fließt das Wasser hinab in den
Neuen See. Vor dem Bau des Neuen Sees (erbaut 1833) führte der Kanal
noch weiter bis zum Pfaffensee (erbaut 1566). |
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Unmittelbar beim heutigen Ende des Kanals befindet
sich der große Damm, der den Neuen See aufstaut. Der Damm wurde im Jahr
2009 erneuert, hierzu musste der Neue See vollständig abgelassen werden.
Fachleute sagten voraus, dass es bis zum Frühsommer 2010 dauern würde,
bis der Neue See wieder vollständig mit Wasser gefüllt sein würde. |
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Seit mehreren Wochen schon fließen die Wassermassen
über den Dammüberlauf des Neuen Sees zu Tal. Der Neue See ist schon seit
November 2009 wieder randvoll. Wie sich Fachleute irren können.... |
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